Unterstützung für klimafreundliches Bauen öffentlicher Körperschaften

Mit Holzbaufonds werden Gebäude in Holzbauweise für öffentliche Zwecke gefördert - Neue Förderanträge können öffentliche Gebietskörperschaften bis 31. März an die Landesabteilung Forstdienst richten

BOZEN (LPA). Klimafreundliches Bauen der öffentlichen Körperschaften unterstützen: Das ist seit zwei Jahren Ziel des Holzbaufonds in Südtirol. "Dieser Fonds", erläutert Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher, "wird bis 2030 jährlich mit 1,2 Millionen Euro ausgestattet. Die Förderhöhe beträgt 500 Euro je Tonne der in den Holzbauelementen und Dämmstoffen gebundenen Kohlenstoffmenge in den oberirdischen Gebäudeteilen." Die öffentlichen Körperschaften sollten Vorreiter in der Entwicklung hin zu einer klimapositiven Baukultur und im Erreichen eines klimaneutralen Gebäudebestandes sein, unterstreicht Walcher. "Gefördert wird der Neubau von Gebäuden für öffentliche Zwecke mit einer Bruttogeschoßfläche von mindestens 300 Quadratmetern sowie Erweiterungen und Aufstockungen von öffentlichen Gebäuden mit einer zusätzlichen Bruttogeschoßfläche von mindestens 100 Quadratmetern sowie andere Bauwerke mit öffentlicher Nutzung in Holzbauweise oder Holzmischbauweise." Die verstärkte Verwendung des Baumaterials Holz ist Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes.  

Der Nachweis für den geplanten Einsatz der nachwachsenden, kohlenstoffspeichernden Baustoffe und Dämmstoffe aus nachhaltiger Bewirtschaftung erfolgt über das Berechnungstool "CO2-Tool_Wood": Damit wird die geplante beziehungsweise verbaute Menge an nachwachsenden Rohstoffen und die damit verbundene Speichermenge an CO2 im Projekt ermittelt. Förderanträge unter 25.000 Euro werden nicht berücksichtigt. Die maximale Gesamtförderung liegt bei 200.000 Euro je Baumaßnahme. Zugang zum Holzbaufonds haben öffentliche Gebietskörperschaften als Bauträger wie Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Eigenverwaltungen von Gemeinnutzungsgütern und ähnliche.

Für die geförderten Baustoffe muss mit Ausnahme von Dämmstoffen eine Zertifizierung nachgewiesen werden, mindestens 80 Prozent des verbauten Vollholzes müssen in einer Entfernung von maximal 500 Kilometern vom Errichtungsstandort geschlägert und verarbeitet worden sein. Förderfähig sind auch Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Flachs, Hanf, Holzfasern, Holzfaserdämmplatten sowie Einblas- und Schüttdämmstoffe aus Holzfasern, Holzspäne und Holzschnitzel (Holzwolle, Kork, Stroh, Zellulose).

Im vergangenen Jahr wurden aus dem Holzbaufonds Beiträge an vier Gemeinden vergeben: für die Erweiterung des Kindergartens in Margreid, für die Erweiterung der Grundschule in Lana, für Sanierung, Teilabbruch und Neubau des Kulturzentrums Herrenhof in Salurn, für die Erweiterung des Rathauses in Villanders. Insgesamt wurden diesen Gemeinden für die Bauvorhaben rund 404.175 Euro an Beiträgen zugesprochen. Diese vier neuen öffentlichen Gebäude ergeben nach Bauabschluss zusammen einen Klimaschutzbeitrag von insgesamt 876 Tonnen langfristig gebundenem Kohlenstoff.

In diesem Jahr können vom 1. Februar bis zum 31. März neue Förderanträge an den Holzbaufonds gerichtet werden. Die Anträge müssen vor Baubeginn in elektronischer Form bei der Landesabteilung Forstdienst eingereicht werden. Unterlagen und Antragsformulare, Formblätter und das Berechnungstool "CO2-Tool_Wood" gibt's hier: Dienst | CIVIS, Südtiroler Bürgernetz: Holzbaufonds.

red/mac