Nachhaltiger Umgang mit Vielfalt: Jahresbericht der Sprachenzentren
Jahresbericht der Sprachenzentren der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion erschienen - Überblick über Tätigkeiten zur Unterstützung der Kindergärten und Schulen in Südtirol
BOZEN (LPA). Kindergärten und Schulen durch interne Fortbildung und Beratung bei der Erarbeitung von Konzepten zu unterstützen und die Bildungsarbeit auf einen nachhaltigen Umgang mit Vielfalt auszurichten: darauf zielen die Tätigkeiten der Sprachenzentren ab. Übergänge zwischen den Bildungsstufen und Sprachenbildung, Zusammenarbeit mit Familien und die Aus- und Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte und Lehrpersonen sind dabei einige Themen, die in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Bildungs- und Forschungsbereich Berücksichtigung finden und ständig weiterentwickelt werden, etwa mit der Freien Universität Bozen, der Universität Innsbruck und Eurac Research.
Die Sprachenzentren arbeiten sprachgruppen- und bildungsstufenübergreifend, sie unterstützen Kindergärten und Schulen bei der Förderung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit anderen Erstsprachen als den Landessprachen. Grundlage dafür ist ein Beschluss der Landesregierung vom September 2020. Die Sprachenzentren vermitteln und finanzieren interkulturelle Mediatorinnen und Mediatoren, die Kindergärten und Schulen bei der Kommunikation mit den Familien unterstützen. Im vergangenen Jahr wurden rund 4000 Stunden interkulturelle Mediation angefragt und genehmigt.
Die Sommersprachkurse für Deutsch und Italienisch sind ein weiteres Angebot, das von Schulen und Familien sehr geschätzt wird. Im August des Vorjahres wurden 318 Kurse für knapp 3000 Kinder und Jugendliche organisiert.
Im Verlauf des Schuljahres organisieren die Sprachenzentren gemeinsam mit den Schulen Netzwerkkurse für Deutsch und Italienisch für die Schülerinnen und Schüler der Mittelschulen und Oberschulen in den größeren Orten. Dieses Modell bietet den Kindern und Jugendlichen eine intensive Sprachförderung in der Kleingruppe, gibt ihnen gleichzeitig aber auch die Möglichkeit, in einem Klassenverband mit Gleichaltrigen in Sprache, Gesellschaft und Kultur hineinzuwachsen. Auch Netzwerkprojekte zwischen Kindergärten und Grundschulen, in denen Kinder und Eltern am Übergang vom Kindergarten in die Schule sprachliche und organisatorische Unterstützung erhalten, werden von den Sprachenzentren begleitet.
Ein wesentliches Arbeitsfeld der Sprachenzentren ist die Beratungs- und Fortbildungstätigkeit. Die Beratung richtet sich zum einen an das Personal der Kindergärten und Schulen, zum anderen auch an Familien sowie die Kinder und Jugendlichen selbst. Im vergangenen Jahr wurden in 2800 Stunden 10.660 Personen in der Beratung erreicht.
Die Schülerzahlen bestätigen, dass sprachliche und kulturelle Vielfalt in den meisten Kindergärten und Schulen gegeben ist. Die Gesamtanzahl der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den Kindergärten und Schulen bleibt jedoch seit 2019 weitgehend gleich. An deutschsprachigen Kindergärten und Schulen haben 9,2 Prozent der Kinder und Jugendlichen eine ausländische Staatsbürgerschaft, in den italienischsprachigen 24,1 Prozent, in den ladinischsprachigen 6,7 Prozent.
red/mac