Neue Zughaltestelle Sinich: Lokalaugenschein mit Landesrat Alfreider

Durch die Dopplung der Bahnstrecke Bozen-Meran wird eine eigene Bahn-Haltestelle für das Einzugsgebiet der Gewerbezonen von Sinich und Lana sowie für Schenna und Trauttmansdorff möglich

MERAN (LPA). Der Ausbau der bisher eingleisigen Bahnlinie Bozen–Meran sieht den Bau eines zweiten Gleises zwischen der Haltestelle Kaiserau und dem Bahnhof Meran-Untermais vor. Geplant ist zudem der Bau neuer Haltestellen. Nicht nur für Pendelnde und Schulkinder, sondern auch für Urlaubsgäste und Ausflügler wird diese neue Haltestelle Sinich wichtig – etwa als Anbindung an die Gärten von Schloss Trauttmansdorff, die über eine Busverbindung erreichbar sein werden. Die Haltestelle soll im nördlichen Bereich, zwischen Sinich und dem Gewerbegebiet Lana, entstehen.

Mobilitäts- und Infrastrukturenlandesrat Daniel Alfreider war am 17. April in Sinich vor Ort. "Die neue Haltestelle in Sinich, einem Stadtteil, in dem fast 3000 Menschen wohnen und in dem es viele Betriebe gibt, ist sicher eine hervorragende Mobilitätslösung für alle Fahrgäste, denn Schenna oder die Gärten von Schloss Trauttmansdorff und andere Ziele kann man so bequem und umweltfreundlich ohne Auto erreichen", sagte Alfreider. Die Haltestelle sei wichtig für den Bahnverkehr im Westen, aber auch für das gesamte Schienennetz Südtirols.

Durch den Ausbau wird die Bahnlinie an heutige Anforderungen, Normen und Sicherheitsstandards angepasst: barrierefrei, mit schnelleren Verbindungen, pünktlicheren Zügen sowie mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit. Konkret sind vier Verbindungen pro Stunde vorgesehen – zwei in Richtung Meran und zwei in Richtung Bozen. Die Fahrzeit von Bozen bis Sinich wird rund 30 Minuten betragen, von Sinich nach Meran etwa 10 Minuten. Die neue Haltestelle soll über den bestehenden Radweg in Sinich erreichbar sein. Vom Gewerbegebiet Lana ist eine neue Fuß- und Radwegverbindung geplant.

Das Projekt zum zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Bozen–Meran wurde von der Landesregierung initiiert und ist Teil einer Vereinbarung zwischen dem Land Südtirol und der Italienischen Bahngesellschaft RFI zur Weiterentwicklung des Bahnverkehrs in Südtirol. Das Land begleitet und unterstützt das Vorhaben. Das technische und wirtschaftliche Machbarkeitsprojekt wurde bereits in der zuständigen Gesetzgebungskommission des Landtags vorgestellt (LPA hat berichtet), das Genehmigungsverfahren wurde eingeleitet.

Die Bahnlinie Bozen–Meran wurde 1881 eröffnet, um die damals aufblühende Kurstadt Meran an der Passer zu erschließen. Nach über 140 Jahren gilt ihre Modernisierung mit dem Ausbau auf zwei Gleise als notwendiger Schritt, um im Westen Südtirols einen attraktiven und verlässlichen Bahnverkehr zu gewährleisten.

an/san