Autismus: Landesräte Messner und Pamer im Gespräch mit Verein GretA

Wie Menschen im Autismus-Spektrum besser unterstützt werden können, darüber haben Landesrätin Pamer und Landesrat Messner kürzlich in Bozen mit einer Delegation des Vereins GretA gesprochen

BOZEN (LPA). Auf Initiative des Vereins "GretA – Genitori e Rete Autismo – Autismus Denkfabrik" haben sich kürzlich in Bozen die Vertreterinnen der Elternorganisation mit Gesundheitslandesrat Hubert Messner und Soziallandesrätin Rosmarie Pamer zu einem Gespräch getroffen. Dabei ging es vor allem um bestehende Unterstützungsdienste sowie notwendige Ergänzungen in der Gesundheits- und Sozialversorgung für Menschen im Autismus-Spektrum. Die Elternvertretung schilderte konkrete Herausforderungen im Alltag und betonte die Dringlichkeit einer bedarfsgerechten Weiterentwicklung der Angebote.

Landesrätin Pamer kündigte ein Folgegespräch mit den Trägerkörperschaften der Sozialdienste an, um Möglichkeiten und weitere Schritte zu erörtern. "In Südtirol werden Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) in der Regel in den teilstationären und stationären Sozialdiensten für Menschen mit Behinderungen aufgenommen, da die sozialpädagogische Begleitung und die Pflege und Betreuung von Menschen mit Behinderungen dem Bedarf von Menschen mit ASD ähneln. Innerhalb dieser Dienste für Menschen mit Behinderungen wurden in den vergangenen Jahren vermehrt Dienste eröffnet, die sich nur an Menschen mit ASD richten, um ein spezialisiertes Angebot zu garantieren", sagte Landesrätin Pamer. "Uns ist wichtig, dass die Menschen in den Diensten angemessen begleitet und gefördert werden, sich wohlfühlen und zudem an der Gesellschaft beteiligt und integriert sind", betonte Pamer. Deshalb finanziere das Land unter anderem bereits Angebote zur Förderung der Inklusion und arbeite daran, ambulante Leistungen – auch spezifisch für Menschen mit ASD – zu erweitern.

Landesrat Messner unterstrich: "Die Bedürfnisse von Menschen im Autismus-Spektrum müssen auch im Gesundheitssystem gezielt berücksichtigt werden – sei es im Zugang zu Diagnostik, in der medizinischen Begleitung oder im Umgang mit begleitenden Erkrankungen". Dafür braucht es laut Messner nicht nur spezialisierte Angebote, sondern auch mehr Bewusstsein und Wissen im gesamten System. "Eine enge Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Stellen ist entscheidend, um langfristig passende und tragfähige Lösungen zu entwickeln", sagte der Gesundheitslandesrat.

Ein weiteres Thema des Gesprächs war das Projekt GretA-WASH, das die Einrichtung einer sozialen Wäscherei sowie einer inklusiven Bar vorsieht, die von Menschen mit Autismus geführt werden sollen. Ziel ist die nachhaltige Förderung von Arbeitsinklusion. Die Finanzierungsmöglichkeiten des Projekts werden derzeit vom Landesamt für Menschen mit Behinderungen gemeinsam mit dem Landesamt für Genossenschaftswesen und dem Verein GretA geprüft.

red/san