CORE: Pilotprojekt zur Kompostierung von Gärresten vorgestellt

Treffen der heimischen Abfallanlagenbetreiber im Rahmen des Interreg-Projekts CORE – Informationsaustausch über Studienfahrt nach Ungarn

BOZEN (LPA). Um die Bewirtschaftung des organischen Anteils von Abfällen geht es in dem Interreg Europa-Projekt CORE (Composting in Rural Environments – Kompostieren im ländlichen Raum), an dem die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz als Partner beteiligt ist. Im Fokus dabei steht der Austausch von bewährten Praktiken. Beim fünften Treffen der heimischen Abfallanlagenbetreiber vor kurzem in Bozen wurde der aktuelle Stand des Projekts erläutert.

Giulio Angelucci, Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft, stellte dabei ein Pilotprojekt zur Kompostierung der Gärreste aus der anaeroben Vergärung organischer Abfälle in der Bioabfallvergärungsanlage in Lana vor; derzeit werden die Gärreste noch in Anlagen außerhalb der Region entsorgt. "Pilotprojekte wie dieses entstehen als zusätzliche Projekte im Rahmen des CORE-Projekts und zielen auf eine weitere Verbesserung des Abfallmanagements ab", unterstreicht Angelucci. "Je nach Ergebnis des Pilotprojekts wird es möglich sein, das neue Kompostier-Verfahren im Zuge der laufenden Überarbeitung in den Landesabfallwirtschaftsplan aufzunehmen, um den Bioabfall-Kreislauf in Südtirol zu schließen." Das Pilotprojekt soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein, vom Interreg Europa-Programm gehen dafür zusätzliche 150.000 Euro an das Land Südtirol.

"Intelligente Kompostierung" im Mittelpunkt des Treffens in Ungarn

Auch die Erfahrungen und Informationen zum Thema "Intelligente Kompostierung", die bei der Studienfahrt im Mai nach Székesfehérvár in Ungarn gesammelt worden sind, wurden an die Abfallanlagenbetreiber weitergegeben. "Wir haben technologische Hilfsmittel wie Chatboxen und Biosensoren für die korrekte Trennung organischer Stoffe und die Qualitätskontrolle des gesammelten Materials ebenso kennengelernt wie einen praktischen Leitfaden für die Kompostierung von Gartengrün. Auch Erfahrungen mit der Kompostierung in Tourismusgebieten mit schwankenden Mengen an organischen Abfällen während der Saison wurden uns vorgestellt", berichtet Elisa Poznanski, CORE-Ansprechpartnerin in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, die in Ungarn dabei war. Besichtigt wurden verschiedene Kompostieranlagen sowie zwei von der Universität Pannonia initiierte Pilotprojekte: eines zur Rückgewinnung der bei der Kompostierung entstehenden Wärme und ein weiteres zur automatisierten Trennung von Dosen und PET-Flaschen.

Am Interreg-Projekt "Core" sind acht Länder – Spanien, Deutschland, Belgien, Schweden, Ungarn, Polen, Griechenland und Italien – beteiligt. Für das Projekt stehen insgesamt knapp 1,9 Millionen Euro zur Verfügung, knapp 200.000 Euro davon entfallen auf das Land Südtirol. Das nächste Treffen der CORE-Projektpartner findet im September 2025 in Söderhamn (Schweden) statt.

red/mpi