Arbeitssicherheit: Südtirol und Trentino vernetzen sich
Erstes Treffen der Koordinierungskomitees für Arbeitssicherheit des Landes Südtirol und der Provinz Trient - Amhof: "Ziel ist der Aufbau eines starken Netzwerks" - Thema Prävention im Fokus
BOZEN (LPA). Ähnliche Herausforderungen gemeinsam bewältigen: Dieses Ziel hatte ein Treffen, das kürzlich zwischen den Landeskoordinierungskomitees für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz der beiden Autonomen Provinzen Trentino und Südtirol stattgefunden hat. Dabei ging es um den Aufbau eines Netzwerkes, das die Beziehung zum Nationalen Institut für Arbeitssicherheit stärken soll. Auch konkrete Themen im Bereich der Prävention wurden angesprochen.
"Diese Veranstaltung in Trient stellt ein Novum dar, denn es ist das erste Austauschtreffen der Koordinierungskomitees unserer beiden Provinzen, mit Einbeziehung der nationalen Arbeitsinspektion und Fachwelt", erklärte Arbeits-Landesrätin Magdalena Amhof. Da die Autonomen Provinzen Bozen und Trient nicht Teil des INL sind, habe dieser Dialog einen besonderen Wert. Die Autonomie auf Landesebene biete einerseits die Chance, vermehrt Pilotprojekte und innovative Ansätze zu experimentieren. Andererseits bekräftigte die Landesrätin die Bereitschaft einer stärkeren Vernetzung und Zusammenarbeit auf nationaler Ebene.
Bei den Treffen, die künftig jährlich abgehalten werden sollen, sei ein Austausch möglich. "Denn die beiden Provinzen stehen in Sachen Arbeitssicherheit vor gemeinsamen Herausforderungen und können im Erfahrungsaustausch voneinander lernen", stellte Petra Piffer, die Direktorin des Arbeitsinspektorats, fest.
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Prävention, die nicht allein auf das Abhalten von Sicherheitskursen beschränkt bleiben dürfe, wie sich alle Anwesenden einig waren. "Sicherheit am Arbeitsplatz beginnt beim regulären Arbeitsverhältnis, bei der Legalität und bei der Schulung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Irreguläre Arbeitsformen führen deutlich häufiger zu Unfällen und Berufskrankheiten", stellte Amhof fest.
Zu diesem Thema sprachen auch die Referenten, zu denen Ex-Arbeitsminister Cesare Damiano und Professor Riccardo Salomone, Arbeitsrechtsexperte an der Universität Trient, zählten. Aniello Pisanti, der Direktor für den Bereich Aufsicht und Sicherheit im Nationalen Arbeitsinspektorat, ging schließlich darauf ein, wie der Informationsaustausch mit Trient und Bozen intensiviert werden kann. Achille Spinelli, der Vizepräsident der Provinz Trient und Assessor für Wirtschaft, Arbeit und Familie, zeigte sich erfreut über das erstmalige Zusammentreffen der beiden Komitees und erinnerte an die gemeinsame Verantwortung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Sachen Sicherheit.
pir/gm