Südtirols Bahnhöfe werden barrierefrei: Arbeiten dafür laufen

An 15 Bahnhöfen in Südtirol wird derzeit an 33 Aufzügen gearbeitet, um deren Sicherheit und Zuverlässigkeit zu verbessern. Die komplexen Eingriffe sollen eine volle Nutzbarkeit gewährleisten

BOZEN (LPA). Mehr als 80 Prozent der Bahnhöfe in Südtirol haben bereits einen barrierefreien Zugang zu den Mobilitätsdiensten: In den vergangenen Jahren wurden an vielen Bahnhöfen bauliche Barrieren beseitigt. Derzeit arbeitet der italienische Schienennetzbetreiber RFI an 15 Bahnhöfen an 33 Aufzügen, um diese sicherer und zuverlässiger zu machen. In diese Verbesserungen werden rund 9,2 Millionen Euro investiert, wovon 3,6 Millionen vom Land mitfinanziert werden.

"Den öffentlichen Verkehr für alle Fahrgäste zugänglich zu machen, hat absolute Priorität. Die Aufzüge in den Bahnhöfen sind entscheidend, um allen Menschen gleiche Rechte und Selbstständigkeit zu garantieren. Deshalb verfolgen wir die Arbeiten genau und arbeiten weiterhin eng mit RFI zusammen, damit die Dienste so schnell wie möglich wieder voll in Betrieb genommen werden", unterstreicht Infrastrukturen- und Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider.

An den 33 von den Arbeiten betroffenen Aufzügen werden die Anlagen vollständig oder teilweise erneuert, neue Kommunikationssysteme mit den Betriebszentralen werden installiert, ebenso wie Sicherheitsvorrichtungen wie Notluken, Notbremsen und Überwachungskameras. Dadurch soll täglich und langfristig ein Höchstmaß an Sicherheit und Verlässlichkeit für die Fahrgäste gewährleistet werden. Wie die Techniker von RFI erklären, können die Aufzüge während der Arbeiten auch über längere Zeiträume außer Betrieb sein, da nicht nur die Kabinen ausgetauscht, sondern auch strukturelle und technologische Komponenten erneuert werden, die umfangreiche Prüfungen und Tests vor der Wiederinbetriebnahme erfordern. Daher können manche Arbeiten mehrere Monate in Anspruch nehmen. Ziel ist es, modernere, sichere und zuverlässige Anlagen zu schaffen, auch mit Blick auf die Olympischen Winterspiele Mailand-Cortina 2026. Um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, werden die Baustellen, wo immer möglich, mit bereits vorgesehenen Sperren auf den Linien Franzensfeste–Innichen, Bozen–Meran und am Brenner abgestimmt, um die Auswirkungen auf den Bahnbetrieb zu verringern und die Gesamtdauer zu verkürzen.

Die Situation war kürzlich Thema eines Treffens zwischen Technikern von RFI und Vertretungen des Landesamtes für Menschen mit Behinderungen, des Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, des Beirats für Menschen mit Behinderungen der Stadt Bozen, des Landesamtes für Infrastrukturen und nachhaltige Mobilität sowie der landeseigenen Südtiroler Transportstrukturen AG (STA(. Gesprochen wurde darüber die laufenden Arbeiten zu beschleunigen und die Information sowie Transparenz gegenüber den Fahrgästen zu verbessern, um Unannehmlichkeiten möglichst gering zu halten.

"Die Investitionen zur Verbesserung der Zugänglichkeit sind ein Schritt in die richtige Richtung. Aber das reicht nicht: Wir fordern verbindliche Zeitpläne, klare und kontinuierliche Informationen und alternative Lösungen während der Bauarbeiten. Menschen mit Behinderungen dürfen nicht ohne selbstständigen Zugang zu den Bahnhöfen bleiben. Barrierefreiheit ist ein Grundrecht, das garantiert werden muss und in jeder Phase der Arbeiten oberste Priorität haben muss", sagt Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer, Vorsitzende des Südtiroler Monitoringausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Nach Angaben von RFI soll der Großteil der betroffenen Anlagen bis Herbst 2025 wieder in Betrieb sein.

red/san