Braunbär in Südtirol
Ist die Zeit reif für die Rückkehr des Braunbären in die heimischen Wälder?
Wohl kaum ein anderes Wildtier hat in den vergangenen Jahren für ähnlich viele Schlagzeilen gesorgt wie der Braunbär, zumal sein Auftreten bei den Menschen unwiderruflich Emotionen hochkommen lässt.
Die letzten Bärenabschüsse in Südtirol liegen nur wenige Jahrzehnte zurück.
Ausgehend von der letzten Bären- Restpopulation im Brentagebiet, nahe der südwestlichen Landesgrenze kam es im Ultental nämlich auch nach dem 2. Weltkrieg noch zu vereinzelten Bärensichtungen und -abschüssen, bis auch hier die letzten Sohlengänger schließlich verschwanden. Welche Lücke hat das Fehlen dieses geheimnisumwitterten Sohlengängers in unseren Wäldern hinterlassen?
Nach wie vor ist Meister Petz ist in unserem Kulturleben allgegenwärtig. Zahlreiche Flurnamen wie Bärenloch, Bärental usw. zeugen von seiner einstigen Präsenz, in vielen Märchen und Sagen treibt der Bär sein Unwesen und vor allem in seiner häufigsten und beliebtesten Ausführung als Teddybär ist der Sohlengänger in fast jedem Haushalt anzutreffen. Nicht zuletzt ist Meister Petz das Wappentier einiger Südtiroler Gemeinden, was unter anderem auch auf seine Anwesenheit zur Zeit der Wappenentstehung hinweisen kann.
Auch in Südtirol hinterlässt der Braunbär seit einigen Jahren immer wieder seine Fährte. Auch wenn seine Unart, sich des allgegenwärtig vorhandenen Kleinviehs zu bedienen, nicht nur bei der ländlichen Bevölkerung für Unmut sorgt, so stellt die Rückkehr des "Königs der Wälder" zweifelsohne eine begrüßenswerte Bereicherung der Tierwelt und ein Gütesiegel für eine intakte Berglandschaft und deren Biodiversität dar.
Es liegt an uns Menschen, den Bären die nötige Toleranz entgegenzubringen und sie als Teil der so oft genannten und geschätzten Natur anzuerkennen. Dann ist ein friedliches Nebeneinander von Mensch und Bär auch in unserem Land durchaus möglich.