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Erster Südtiroler Familienförderplan vorgestellt

Südtirol in Richtung Familienland führen: Diese Vision verfolgt der erste Südtiroler Familienförderplan. Das Strategiedokument gebe Ziele und Maßnahmen der nächsten Jahre vor, sagt Landesrätin Deeg.

Landesrätin Deeg hat heute gemeinsam mit Gerlinde Haller und Familienagentur-Direktorin Plaseller den ersten Südtiroler Familienförderplan vorgestellt. (Foto: LPA/Fabio Brucculeri)

Gemeinsam mit dem Leiter des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF), Wolfgang Mazal stellte Familienlandesrätin Waltraud Deeg heute (7. Juni) in Bozen den ersten Südtiroler Familienförderplan vor. "Wir arbeiten derzeit an vielen Stellen daran, Familienpolitik in 360 Grad gedacht umzusetzen. Dies heißt, dass Familien in allen Lebensbereichen auf gute Rahmenbedingungen stoßen sollen. Die Basis dafür liegt unter anderem im Familienförderplan", betont die Landesrätin. Für Wolfgang Mazal, Professor für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Wien der online an der Vorstellung teilnahm, besteht der Mehrwert eines Strategiedokuments wie dem Familienförderplan darin, dass dadurch ein rationaler Umgang zum Thema Förderung von Familien stattfinden könne. Diesen brauche es, um reflektierte Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können. "Aufgabe der Wissenschaft ist es eine Blumenwiese aufzuzeigen, die Politik pflückt daraus einen Blumenstrauß – das ist hier passiert", fasste Uniprofessor Mazal zusammen. Er wünsche nun viel Hartnäckigkeit bei der Umsetzung, des politischen Papiers, das gute Forderungen und Maßnahmen zugunsten der Familien in Südtirol enthalte.

Der Förderplan ist in einem partizipativen Prozess, unter Einbindung unterschiedlicher politischer Ebenen und zahlreicher Interessensvertreter und der wissenschaftlichen Begleitung durch das ÖIF und die Freie Universität Bozen erarbeitet worden. "Besonders im Familienbereich ist die Vernetzung von großer Bedeutung, dem trägt auch der Förderplan und dessen Werdegang Rechnung", führte Gerlinde Haller, Koordinatorin von Treff.Familie im Südtiroler Kinderdorf aus. Sie hatte den Erstentwurf des Förderplanes als Projektleiterin koordiniert. Das Endergebnis sind 50 Seiten mit konkreten Zielformulierungen und Maßnahmen: "Eine Vision, drei Schwerpunkte, 14 Ziele und 25 Maßnahmen: So lässt sich der Familienförderplan kurz und knapp zusammenfassen", umschrieb es die geschäftsführende Direktorin der Familienagentur, Carmen Plaseller.

 

Vision: Familienland Südtirol

Im heute (7. Juni) vorgestellten Dokument werden insgesamt drei Schwerpunktbereiche (Frühe Stärkung der Familien, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, finanzielle Unterstützung der Familien) mit jeweils mehreren Zielvorgaben und unterschiedlichen konkreten Maßnahmen aufgelistet. Dazu zählen einige bereits umgesetzte Maßnahmen, wie der Rahmenplan für die frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung oder eine Durchführungsverordnung für eine gemeindeorientierte Zeitpolitik für Familien. Aber auch neue Maßnahmen sind darin zu finden – unter anderem die Förderung der familienfreundlichen Gestaltung öffentlicher Flächen und Räume oder die Erweiterung des EuregioFamilyPass Südtirol auf die Großeltern. Letzteres wurde von der Landesregierung Mitte Mai in die Wege geleitet, ab Juli sollen interessierte Großeltern um die Vorteilskarte ansuchen können. Zudem arbeite man intensiv an einem Audit "FamilyPlus – Familieleben -viverefamiglia", mit dem interessierte Gemeinden eine Qualitätssicherung ihrer Familienfreundlichkeit ausarbeiten können.

Erarbeitet wurde der Plan, der auch im Familienfördergesetz (LG 8/2013, Art. 11, Abs. f) vorgesehen ist, im Bewusstsein, dass die Familie, ebenso wie die Gesellschaft einem konstanten Wandel unterworfen ist. Deshalb gelte es rechtliche, gesellschaftliche und verwaltungstechnische Rahmenbedingungen zu schaffen, heißt es im Rahmenplan. An der Erarbeitung waren Vertretungen der Familienorganisationen, der für Familie zuständigen Gemeinde- und Bezirksreferenten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Familienagentur beteiligt, zudem wurden wissenschaftliche Inputs der Freien Universität Bozen und des Österreichische Instituts für Familienforschung (ÖIF) eingeholt und eingearbeitet. "Familienpolitik ist ein Thema von zentraler Bedeutung, sie muss ebenen- und behördenübergreifend angelegt werden, um möglichst alle Lebensbereiche von Familien zu erreichen. Denn: Wenn es der Familie gut geht, geht es auch der Gesellschaft gut", betonte Landesrätin Deeg. Darum sei der vorliegende Familienförderplan ein zentrales Dokument dieser Landesregierung, an dessen Umsetzung jeder in seinem Bereich arbeiten wird. Der Familienförderplan ist für alle Interessierten online auf den Familienwebseiten des Landes einsehbar.

ck

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