Archiv
Archiv 2014
Treffen mit Agriregions: "Lokale Bedürfnisse berücksichtigen"
Die Rolle der einzelnen Regionen und Autonomen Provinzen in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und dem Green Deal waren die zentralen Themen des Online-Treffens mit EU-Agrarkommissar Wojciechowski.
Die Mitglieder der Koalition der europäischen Agrarregionen (Agriregions) haben gestern (2. Februar) in einem Online-Treffen über die Auswirkungen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und des Green Deals auf die kleinstrukturierten Regionen gesprochen. Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler hat bei dem Treffen, an dem auch EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski teilnahm, Südtirols Anliegen vorgebracht.
Die Einrichtung der regionalen Verwaltungsbehörden, die bei der Gestaltung, Verwaltung und Umsetzung von Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung verantwortlich sind, werden mit der neuen GAP in gewissen Bereichen geschwächt. Gemeinsam haben die Agriregions ihre Befürchtung ausgesprochen, dass es zu einer Distanzierung zwischen den Regionen und der Europäischen Kommission kommen wird: "Der Austausch mit der Europäischen Kommission ist für uns von größter Bedeutung", unterstrich Schuler. Es müsse demnach sichergestellt werden, dass die direkte Verbindung zu den europäischen Regionen und ländlichen Gebieten bestmöglich aufrechterhalten wird. Landesrat Schuler erklärte, dass "die lokalen Bedürfnisse der einzelnen Regionen, die sehr unterschiedlich sind, berücksichtigt werden müssen. Besonders beim Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum braucht es Gestaltungsfreiheit auf regionaler Ebene und gleichzeitig eine Dialogmöglichkeit mit der EU."
In der Besprechung wurde auch auf die Rolle der landwirtschaftlichen Betriebe bei der nachhaltigen Bewirtschaftung eingegangen. Landwirtschaftslandesrat Schuler meinte dazu, dass die Farm-to-Fork-Strategie zu befürworten sei, bei der Umsetzung jedoch eine Folgenabschätzung vorgenommen werden müsse. "Bei der Förderung einer ökologischeren, sozialeren und wirtschaftlicheren Nachhaltigkeit muss man", so der Landesrat, "besonders auf die örtlichen Gegebenheiten eingehen und das Überleben der kleinen Familienbetriebe sicherstellen."
Zu der Koalition der europäischen Agrarregionen gehören 17 Regionen von insgesamt sechs verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten: Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Rumänien und Portugal. Diese 17 Regionen setzen sich gemeinsam dafür ein, dass die Landwirtschaft in ihrem Kompetenzbereich bleibt.
Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten
np