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Archiv 2014
Dorf Tirol: Widumstadel wird erneut unter Schutz gestellt
Die Landesregierung hat sich in ihrer heutigen Sitzung (5. April) mit dem Widumstadel in Dorf Tirol befasst: Das historische Wirtschaftsgebäude wird unter Denkmalschutz gestellt.
Auf Vorschlag der Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer hat die Landesregierung heute (5. April) der Unterschutzstellung des Widumstadels im Zentrum von Dorf Tirol zugestimmt. "Als zuständige Landesrätin nehme ich mit großer Freude zur Kenntnis, dass eine Gemeinde um eine direkte Denkmalschutzbindung bittet", unterstreicht Landesrätin Hochgruber Kuenzer. "Es wird hier der Wert eines historischen Gebäudes anerkannt. Das bedeutet auch, dass man die Bedeutung und die Möglichkeiten der Denkmalpflege schätzt."
Bereits im Jahr 1978 waren das Widum von Dorf Tirol und der dazugehörige Widumstadel unter direkten Denkmalschutz gestellt worden. Beide gehörten damals der Pfarrei Tirol, ab 1987 gingen sie in den Besitz des Diözesaninstituts für die Unterstützung des Klerus (Diuk) über. 2006 wurde die Denkmalschutzbindung nur für das Wirtschaftsgebäude aufgehoben. Im Jahr 2012 ist das Eigentum auf die Gemeinde Dorf Tirol übergegangen, diese hat nun vorgeschlagen, den Widumstadel erneut unter Schutz zu stellen.
"Die Wertschätzung historischer landwirtschaftlicher Gebäude hat sich seit 2006 grundlegend geändert", berichtet Landeskonservatorin Karin Dalla Torre, "sie werden heute in ihrem Denkmalwert erkannt und wissenschaftlich erforscht."
Der Widumstadel – auch Pfarr- oder Baumannstadel genannt – bildet mit dem Pfarrwidum (Baumanngut) der Pfarrkirche zum Hl. Johannes dem Täufer und dem Friedhofsareal ein bedeutendes Bau-Ensemble im Ortszentrum von Dorf Tirol. Der dreigeschossige Bau besteht aus einem Stall mit zwei darüberliegenden Tennen. Wie aus der detaillierten Bauforschung hervorgeht, die im Auftrag des Landesamtes für Bau- und Kunstdenkmäler durchgeführt wurde, geht der heutige Baukörper in seinen Umfassungsmauern mit spätromanischen Mauer- und Putztechniken auf das Mittelalter zurück. 1893 war es zu einem Brand des Stadels gekommen, der eine Erneuerung des gesamten Innenausbaus erforderlich gemacht hatte.
"Es handelt sich um ein außerordentlich großes, in seinem Kern mittelalterliches Wirtschaftsgebäude, das die Bedeutung der Pfarre Tirol über die Jahrhunderte belegt", begründet Landeskonservatorin Dalla Torre die neuerliche Unterschutzstellung, die die Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung gutgeheißen hat.
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mpi