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Landesweiter Zivilschutz-Probealarm: Signale kennen, Verhalten einüben

Um 10.08 Uhr heulten heute (13. Oktober) in ganz Südtirol eine Minute lang Sirenen: Der Zivilschutz-Probealarm wurde durchgespielt, um Technik und Ablauf zu überprüfen und die Bevölkerung zu schulen.

Die Unwetterereignisse und Gefahrensituationen nehmen zu und somit auch das Risiko, dass die Bevölkerung in Gefahr gerät. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die Alarmierung funktioniert und die Bevölkerung weiß, wie sie sich in solchen Fällen verhalten soll: "Es ist von grundlegender Bedeutung", unterstreicht Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, "dass jeder einzelne Bürger, jede einzelne Bürgerin die Alarmierungssignale des Zivilschutzes kennt und auch die damit verbundenen Verhaltensweisen einübt."

Jede und jeder Einzelne ist Teil des Systems Zivilschutz

"Mit der regelmäßigen Durchführung dieses Probealarms", unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger, "wollen wir auch das Bewusstsein in der Bevölkerung für die zivilschutzrelevanten Ereignisse steigern. Die Bürgerinnen und Bürger sollen für eventuelle Risiken sensibilisiert werden, um im Ereignisfall die angemessenen Maßnahmen ergreifen zu können, ohne in Panik zu geraten." Von grundlegender Bedeutung sei dafür, sich so auszustatten, dass man die Kommunikation der Zivilschutzbehörde auch empfangen kann: Jeder Haushalt sollte über ein batteriebetriebenes Radio verfügen, das auch bei Ausfällen von Strom oder Funkverbindungen funktioniert. "Jede und jeder Einzelne ist Teil des Systems Zivilschutz. Dabei ist eine geschulte Haltung Voraussetzung für den Selbstschutz. Es ist wichtig, sich als aktive Bürgerinnen und Bürger über eventuell eintretende Extremereignisse zu informieren, um selbst Verantwortung für Eigenschutz und Widerstandsfähigkeit übernehmen zu können", betont Direktor Unterweger.

Beim Zivilschutz-Probealarm am heutigen internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung in der Landesagentur für Bevölkerungsschutz an der Drususallee in Bozen wurde der interne Ablauf durchgespielt und die Technik überprüft: Ab 9.45 Uhr tagte die Koordinierungsstelle in der Verkehrsmeldezentrale, alle neun Bezirkseinsatzzentralen der Freiwilligen Feuerwehren waren in Videokonferenz zugeschaltet.

Von der Berufsfeuerwehr über Landesnotrufzentrale und Verkehrsmeldezentrale

Geht eine Anfrage zur Auslösung eines Zivilschutzalarms ein, informiert die Berufsfeuerwehrzentrale die Landesnotrufzentrale und die Verkehrsmeldezentrale. Das Passwort zur Auslösung des Zivilschutzalarms übergibt die Berufsfeuerwehr der Landesnotrufzentrale, wo der Disponent am Computer den Alarm auslöst. Über die Verkehrsmeldezentrale wird die Meldung des Bevölkerungsinformationssystems BIS an Radiosender und Fernsehstationen übermittelt. Die Mitteilungen des Bevölkerungsinformationssystems werden auch über das Südtiroler Bürgernetz sowie mittels Push-Meldungen über die App Wetter Südtirol verbreitet.

Um 10.08 Uhr ertönte heute landesweit über die Sirenen der Zivilschutzalarm, um 10.12 Uhr wurde die Meldung über Radios und Fernsehen ausgestrahlt: "Die Mitteilung in Hörfunk und Fernsehen wurde nicht unmittelbar nach dem Ertönen der Sirene ausgestrahlt, um den Personen Zeit zu geben, sich in ein Gebäude zu begeben, Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten und Radio oder Fernsehgerät einzuschalten", erläutert der Direktor des Landesamtes für Zivilschutz Günther Walcher. Nach einer halben Stunde, gegen 10.20 Uhr, war die Übung abgeschlossen. "Der Test hat gut geklappt", meldete sich der Direktor der Rundfunkanstalt RAS Georg Plattner.

Wie reagieren Landesmuseen auf den Probealarm?

Die Direktorin des Betriebs Landesmuseen Angelika Fleckinger hatte im Vorfeld in der Agentur für Bevölkerung nachgefragt und während des heutigen Probealarms Mitarbeiterinnen und Museumsbesucher einbezogen: "Wir haben in den Büros die Fenster geschlossen und Radios oder Fernseher eingeschaltet, als wir die Sirenen gehört hatten. In den Museen haben wir die Besucherinnen und Besucher über unsere Lautsprecheranlage über den Zivilschutz-Probealarm informiert und die vor den Museen Wartenden alle eingelassen, damit wir sie informieren und im Notfall einen schützenden Raum bieten können."

41 Anrufe zum Probealarm in der Landesnotrufzentrale

In der Einheitlichen Notrufzentrale 112 gingen während der Übung 41 Anrufe ein, die nach dem Grund des Sirenenalarms fragten, berichtet Koordinator Paolo Berenzi: Diese geringe Anzahl lässt darauf schließen, dass die vorab erfolgte Information der Bevölkerung Wirkung gezeigt hat.

Wer kann Auslösung eines Zivilschutzalarms beantragen?

Die Auslösung eines Zivilschutzalarms kann nur ein begrenzter Personenkreis beantragen: Jeder Bürgermeister bzw. jede Bürgermeisterin als oberste Zivilschützer auf Gemeindeebene, bei unmittelbarer Gefahr jeder Einsatzleiter der Feuerwehr, die Präsidenten der Bezirksverbände der Freiwilligen Feuerwehren, der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, der Landeshauptmann beziehungsweise der Landesrat für Bevölkerungsschutz.

Weitere Informationen im Bereich Zivilschutz auf der Internetseite des Landes Südtirol.

Das Video im Anhang zeigt den Ablauf bei einem Zivilschutzalarm: von der Entnahme des (ständig erneuerten) Passwortes bei der Berufsfeuerwehr über die Auslösung des Alarms in der Landesnotrufzentrale bis zur Aufnahme und Verbreitung der Bevölkerungsinformationssystem-Mitteilung über die Verkehrsmeldezentrale.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

mac


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