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Archiv 2014
Bozens neues Tor zum Süden: Bau der Zughaltestelle St. Jakob genehmigt
Die Landesregierung hat den Bau der Zughaltestelle St. Jakob in der Gemeinde Leifers genehmigt. Der Halt soll zu einem Mobilitätsknotenpunkt werden und bequemes Umsteigen ermöglichen, sagt Alfreider.
Das Projekt sieht den Bau einer Zughaltestelle in der Ortschaft St. Jakob in der Gemeinde Leifers entlang der Bahnlinie Verona-Brenner vor. "Diese Infrastruktur wird eine zentrale Rolle für die Mobilität in der Region spielen, indem sie zu einem echten intermodalen Knotenpunkt wird, der direkt mit St. Jakob und dem Bozner Industriegebiet verbunden ist", unterstreicht Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider.
Das Hauptziel des Projekts besteht darin, den Bewohnern von St. Jakob, einem Stadtteil mit hoher Bevölkerungsdichte, eine schnelle, bequeme und nachhaltige Mobilitätsalternative zur Landeshauptstadt und in südlicher Richtung nach Trient und Verona zu bieten.
Am Bahnhof St. Jakob bequem Mobilitätsmittel wechseln
Einfach nutzbare und bequeme Mobilitätsangebote als Alternative zum Privatauto zu schaffen, vor allem für Einwohnende und Pendelnde, ist das Ziel, das sich das Land gesetzt hat, um Schadstoffemissionen, Umweltverschmutzung und Verkehrsüberlastung zu verringern. "Das bedeutet, dass ein System von Dienstleistungen, Verkehrsmitteln und Routen geschaffen werden muss, das einen bequemen Wechsel zwischen Auto, Zug, Fahrrad und Bus mit weniger Warte- und Fahrzeiten ermöglicht", erklärt Alfreider.
Nach der von der Südtiroler Transportstrukturen AG (Sta) in Auftrag gegebenen Fahrgastpotential-Analyse aus dem Jahr 2020 wird die Zughaltestelle St. Jakob ein beachtliches Einzugsgebiet haben, das auf etwa 313.500 Fahrgäste pro Jahr geschätzt wird, wobei "Fahrgäste" die Summe der abfahrenden und ankommenden Personen beinhaltet und somit etwa doppelt so viele Fahrgäste wie an der Zughaltestelle geschätzt werden.
Diese Infrastruktur wird einerseits den Bewohnerinnen und Bewohnern eine sehr schnelle Anbindung an das Stadtzentrum (circa fünf Minuten bis zum Bahnhof Bozen) und das Industriegebiet bieten, andererseits aber auch Personen aus einem größeren Gebiet anziehen. Für die Mobilität außerhalb der Stadt werden direkte Verbindungen nach Trient oder, mit Umsteigen am Bahnhof Bozen, nach Meran und Brixen möglich sein. Wer aus dem Unterland anreist, wird die Möglichkeit haben, die westlichen Stadtteile und das Krankenhaus zu erreichen, ohne den Bahnhof Bozen passieren zu müssen.
Meilenstein für die Mobilität und Lebensqualität
Es handelt sich laut Alfreider um einen Meilenstein, der das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen dem Land Südtirol, der Sta, den Staatsbahnen Rfi und der direkten Beteiligung anderer wichtiger Akteure ist, darunter die Gemeinde Leifers, die Stadt Bozen und die italienische Zivilluftfahrtbehörde Enac. Zudem sei gelungen, rund 15 Millionen Euro über den Fonds für Entwicklung und Kohäsion für das Vorhaben zu bekommen, sagt Alfreider.
"Die Neuorganisation der Mobilität ist überall zu einem vorrangigen Thema geworden, um den Komfort und die Lebensqualität der Bürger zu erhöhen, öffentliche Räume wiederherzustellen und Randbezirken und Dörfern eine neue Bedeutung zu verleihen, indem sie durch die Schaffung von intermodalen Zentren in das städtische Netz integriert werden", sagt Alfreider. Durch diese neue Zughaltestelle soll laut Landesrat vor allem auch die Anbindung an die Industriegebiete im Süden von Bozen erleichtert werden, um diese Zone für Pendler besser durch die öffentlichen Verkehrsmittel erschließen zu können.
Platz für Fahrräder, neue Bushaltestelle und Wege für Fußgänger
Durch Gespräche mit den Verwaltungen und lokalen Behörden wurde das Vorhaben in mehreren Etappen verbessert und erweitert. In der endgültigen Fassung des Projekts verläuft die Bahntrasse etwa vier Meter über dem Boden und parallel zu den Gleisen, um die umliegenden Gebiete so weit wie möglich zu erhalten. Da es sich um eine zweigleisige Strecke handelt, sind zwei Bahnsteige mit einer Länge von etwa 250 Metern vorgesehen, die im mittleren Teil von einem 30 Meter hohen Vordach überdacht werden. Jeder Bahnsteig wird mit einem Warteraum mit Fahrkartenschalter und öffentlichen Informationssystemen sowie mit Aufzügen und Rampen für jedes der beiden Gleise ausgestattet sein. Für den Betrieb ist ein 30-Minuten-Takt vorgesehen, der in den Hauptverkehrszeiten erhöht werden kann.
An der Zughaltestelle, der in das öffentliche Verkehrsnetz der Stadt integriert wird, werden etwa 130 Abstellplätze für Fahrräder geschaffen, von denen 54 in Boxen und die übrigen in überdachten Bereichen untergebracht werden. Weitere Maßnahmen wie der Ausbau der Fahrradmobilität, eine neue Bushaltestelle, neue Zugänge und Straßenverbindungen, die Anlage neuer Grünflächen, eine ökologische Insel und neue Fußgängerwege werden dazu beitragen, diese Infrastruktur funktional zu stärken und dem Ortsteil St. Jakob eine neue Identität zu verleihen.
Lufqualität weiter verbessern
Zufrieden zeigt sich auch Umweltlandesrat Giuliano Vettorato, der mit dem Projekt "Urban Pass" bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität im Großraum Bozen und Leifers gesetzt hat. "Mit der Haltestelle St. Jakob bekommen wir eine weitere Infrastruktur, um den Verkehr im Großraum Bozen, Leifers und Unterland zu entlasten und damit auch die Luftqualität zu verbessern", sagt der Landesrat.
Das Projekt, dessen Gesamtkosten sich auf rund 15,4 Millionen Euro belaufen, wird fast vollständig von der Europäischen Union über den Fonds für Entwicklung und Kohäsion (Fsc) finanziert, der für die Realisierung von als strategisch erachteten infrastrukturellen oder immateriellen Maßnahmen vorgesehen ist. Die Höhe der bewilligten Mittel unterstreicht die Anerkennung des Wertes, der diesem Projekt und ganz allgemein dieser Art von Intervention auf nationaler und internationaler Ebene beigemessen wird, heißt es aus dem Mobilitätsressort.
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pt/san