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Interreg-Projekt: Optimaler Standort für Niederschlagsradar gesucht

Mit dem Ziel, zehn potenzielle neue Niederschlagsradar-Standorte im Grenzgebiet von Nord-, Ost- und Südtirol zu finden, ist das auf zwei Jahre angelegte Interreg-Projekt RaDoLive gestartet.

Mit dem Ziel, zehn potenzielle neue Niederschlagsradar-Standorte im Grenzgebiet von Nord-, Ost- und Südtirol zu finden, ist das auf zwei Jahre angelegte Interreg-Projekt RaDoLive gestartet. Im Bild: Wetterradar-Station auf dem Gantkofel. (Foto: LPA)

Ziel des zweijährigen Interreg-Projektes RaDoLive (Location search for a new precipitation Radar in the Dolomiti Live Area) ist es, zehn potenzielle neue Niederschlagsradar-Standorte im Grenzgebiet von Nordtirol, Osttirol und Südtirol zu finden.

Projektpartner sind die Abteilung Zivil- und Katastrophenschutz beim Amt der Tiroler Landesregierung, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und die Agentur für Bevölkerungsschutz des Landes Südtirol. Eine möglichst genaue Wettervorhersage sei nicht nur für die Bevölkerung von Bedeutung, sie sei vor allem auch für die Einsatzkräfte und den Katastrophenschutz wichtig, betont der im Bundesland Tirol für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Josef Geisler: Mit zusätzlichen Daten könnten noch genauere Aussagen und Prognosen zur Wettersituation im Grenzgebiet Tirol-Südtirol getroffen werden, dies sei deshalb wichtig, weil Tirol und Südtirol Naturgefahren wie Hochwasser, Muren und Lawinen ausgesetzt sind, für die man sich bestmöglich rüsten müsse. Auf die Wichtigkeit eines grenzübergreifenden Naturgefahrenmanagements weist auch der in Südtirol für Bevölkerungsschutz zuständige Landesrat hin.

Aufgrund des Klimawandels wird eine steigende Anzahl von teils sehr kleinräumigen Wetterphänomenen erwartet, die oft gravierende Auswirkungen haben können. Die präzise Lokalisierung von Starkniederschlägen wird also immer wichtiger, erklärt Manfred Bauer von der ZAMG-Wetterdienststelle in Innsbruck. Hochmoderne Niederschlagsradare ermöglichen genaue Vorhersagen. Allerdings ist es im Gebirge oft schwierig, optimale Standorte für die Messung mittels Radar zu finden – auch deshalb, weil die Berge die freie Sicht auf Niederschlagsgebiete verdecken. In einigen Landesteilen von Tirol und Südtirol gibt es zudem nicht ausreichend Niederschlagsradare, um Starkniederschläge oder andere Regen- und Schneefallereignisse in der Dolomiti Live Region optimal erfassen zu können. Es gibt noch viele weiße Flecken auf der Radarkarte, erklärt Bauer. Eine ganzheitliche und grenzüberschreitende Wettervorhersage gilt somit als wichtige Ergänzung für das vorhandene Radarnetz. Um vor allem die Lücke im Radarsystem von Dolomiti Live - Osttirol, Südtirol und dem Alto Bellunese - zu schließen, wurde dieses Projekt ins Leben gerufen, das im Mai startete.

Grenzüberschreitende Wettervorhersage

"Das Wetter hält sich nicht an politische Grenzen. Deshalb ist es in unserem Tätigkeitsfeld besonders wichtig, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten", erklärt Günther Geier vom Wetterdienst der Agentur für Bevölkerungsschutz. Ziel von RaDoLive ist es, zwei potentielle Standorte für ein Niederschlagsradar im Grenzbereich Osttirol, Südtirol und Nordtirol zu finden. Dafür werden zehn mögliche Standorte für die Errichtung eines Niederschlagsradars genauer untersucht. Im Zuge des Projektes sollen die zwei geeignetsten Standorte ausgewählt und im Detail analysiert werden. Nach Abschluss der Analyse ist für einen dieser zwei Standorte die Errichtung und der langfristige Betrieb eines Niederschlagradars geplant. Mit diesem Niederschlagsradar kann das Naturgefahrenmanagement in der gesamten Dolomiti Live Region verbessert und der Schutz der Bevölkerung vor Extremwetterereignissen erhöht werden.

Interreg-Projekt RaDoLive

Das Interreg-Projekt RaDoLive läuft von April 2020 bis Oktober 2022, wurde im Rahmen der Initiative fit4co der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ausgearbeitet und entspricht der alpinen makroregionalen Strategie EUSALP. Die Projektkosten belaufen sich insgesamt auf rund 123.000 Euro, die Fördergelder auf nicht ganz 100.000 Euro.

LPA


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