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Veranstaltung rückt Thema des aktiven Alterns in den Vordergrund

In Bozen wurde heute über rechtliche Rahmen des aktiven Alterns informiert und gelungene Praxisbeispiele vorgestellt. Einig war man sich darin, dass das Thema ein gesamtgesellschaftliches sei.

Seit Oktober 2022 hat Südtirol ein eigenes Landesgesetz zur Förderung des aktiven Alterns. Seitdem wird an dessen Umsetzung gearbeitet, um weitere Maßnahmen und Initiativen sowie neue und innovative Projekte dazu zu ergreifen. "Die Umsetzung des Landesgesetzes ist unser aller Aufgabe als Gesellschaft", hob der Vorsitzende der Genossenschaft "Wohnen im Alter", Otto von Dellemann, hervor. Das Land, genauer das Amt für Senioren und Sozialsprengel, und die Genossenschaft "Wohnen im Alter" hat dazu heute (22. September) in Bozen eine Veranstaltung organisiert. Der demografische Wandel sei als Chance zu nutzen, hob die Sozial- und Seniorenlandesrätin einleitend hervor, und es gelte die Gesellschaft fit zu machen für die anstehenden Herausforderungen. Die Vormittagsveranstaltung wurde im Rahmen des gesamtstaatlichen Koordinierungsprojektes zur partizipativen, ebenenübergreifenden Politik des Aktiven Alterns organisiert, wie Alfredo Ferrante, leitender Koordinator im Ministerium für Familienpolitik des Ministerratspräsidiums in seiner Videobotschaft hervorhob.

Active-Aging-Index: Südtirol mit Spitzenwert

Das Projekt habe das Ziel, die internationalen Leitlinien zum Aktiven Altern für das gesamte Staatsgebiet zu übernehmen und an gesamtstaatliche und regionale Körperschaften und Träger weiterzugeben, um weitere politische Maßnahmen umzusetzen, fasste der Forscher des Istituto Nazionale di Riposo e di Cura per Anziani (IRCCS-INCRA), Francesco Barbabella zusammen. Entstanden sei bereits ein Netzwerk mit rund 80 Akteuren, darunter Ministerien, autonome Provinzen und Regionen, Gewerkschaften, Universitäten und Non-Profit-Organisationen. Diese seien dabei, den jeweiligen Status Quo zu erheben, an Empfehlungen zu arbeiten und mögliche Handlungsfelder auszumachen. 

Südtirol sei dabei mit dem Landesgesetz auf einem guten Weg, um das aktive Altern als ebenenübergreifendes Thema in Politik und Gesellschaft zu verankern, hielt Barbabella fest. Amtsdirektorin Brigitte Waldner stimmte dem zu und rief in Erinnerung, dass es ein Umdenken brauche, durch welches die zunehmende Veralterung der Bevölkerung auch als Chance wahrgenommen werde. "Der Aktivitätsgrad nimmt zu, das heißt Menschen bleiben immer länger fit. Hier müssen wir ansetzen", sagte Waldner. Der Active-Aging-Index, ein u.a. von der EU-Kommission festgelegtes Analyseinstrument für die unterschiedlichen Dimensionen gelingenden Alterns, liege in Südtirol mit über 40 Punkten im gesamtstaatlichen Vergleich (dort liegt der Index bei ca. 33 Punkten) bereits hoch, dies auch dank unterschiedlicher Leistungen und Angeboten wie Pflegegeld, begleitetes und betreues Wohnen, Seniorenmensen oder Seniorenclubs. Es gelte jedoch engagiert weiterzuarbeiten, um noch besser zu werden, hielt die Amtsdirektorin fest.

Praktische Beispiele vorgestellt

Bei der Veranstaltung wurden zudem Projekte und Initiativen vorgestellt: Wie es den älteren Südtirolerinnen und Südtirolern geht, zeigte ASTAT-Mitarbeiterin Nicoletta Colletti auf, die als Projektleiterin die Seniorenstudie 2023 betreut. Otto von Dellemann stellte die Broschüre "Wegweiser 60+" der Genossenschaft "Wohnen im Alter" vor. Darin finden sich Informationen und Adressen zu Leistungen und Diensten, die von Seniorinnen und Senioren in Südtirol in Anspruch genommen werden können. Über das Engagement im Seniorengemeinderat Bruneck informierte dessen Präsidentin Barbara Willimek. "Unser wichtigstes Ziel ist es, den Seniorinnen und Senioren eine Stimme zu geben: in unserer Gemeinde, aber auch darüber hinaus", hielt Willimek fest. Es brauche Lobbyarbeit, damit die ältere Generation nicht vergessen werde. Reinhard Mahlknecht, Vizedirektor des Landesrettungsvereines Weißes Kreuz, betreut als Projektkoordinator das Projekt "Gesund fürs Leben", das von der Genossenschaft "Wohnen im Alter" koordiniert und vom Weißen Kreuz und dem KVW mitgetragen wird. Das Angebot bestehe darin, dass freiwillige "Gesundheitspartner" gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren körperliche Trainingseinheiten absolvieren und Tipps für eine gesunde Ernährung weitergeben. "Der Zufriedenheitsgrad bei allen Beteiligten war in der ersten Projektphase sehr hoch", hielt Mahlknecht fest. Man wolle nun das Entwicklungspotential ausloten, und klären, wie man das Projekt verankern und territorial ausweiten könne. 

In einer abschließenden Diskussionsrunde, moderiert von Ressortdirektor Luca Critelli, wurde mit den Referentinnen und Referenten über weitere notwendige Schritte gesprochen, durch die das aktive Altern in Südtirol weiter vorangebracht werden könne.

Das Video der Veranstaltung ist auf dem Youtube-Kanal des Landes Südtirol verfügbar.


Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten

ck


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