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Mediensprache und Gewalt an Frauen im Fokus

Wie kann "korrekt" über Gewalt an Frauen berichtet werden? Dieser Frage wurde bei einer Fortbildungsveranstaltung für Journalistinnen und Journalisten nachgegangen.

Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen hat in Zusammenarbeit mit der Journalistenkammer Trentino-Südtirol, der Freien Universität Bozen und der Agentur für Presse und Kommunikation des Landes Südtirol am heutigen Freitagnachmittag (24. November) in Bozen eine Tagung veranstaltet, welche die korrekte Sprachverwendung in der Berichterstattung über Gewalt an Frauen in den Fokus stellte. "Gewalt ist ein strukturelles Problem, kein Einzelfall", hielt Landeshauptmann Arno Kompatscher in seinen Grußworten fest. Es liege in der Verantwortung eines jeden und einer jeden, wie über Gewalt an Frauen gesprochen werde, sagte der Landeshauptmann. Auch die Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit, Ulrike Oberhammer, Elisabeth Tauber vom Beirat für Chancengleichheit der Freien Universität Bozen und Alessandra Saletti, Mitglied des regionalen Journalistenkammerrates, wiesen darauf hin, dass es gelte, verantwortungsbewusst und aufmerksam mit Sprache umzugehen, um dem Thema gerecht werden.

In drei Vorträgen zeigten drei Fachreferentinnen konkrete Beispiele auf und erklärten, worauf bei einem korrekten Sprachgebrauch zu achten sei. Birgit Wolf, Trauma- und Krisenberaterin sowie Gender- und Medienforscherin aus Österreich, erinnerte daran, dass Gewalt laut Definition der Europäischen Agentur für Grundrechte eine "Verletzung der Frau hinsichtlich ihrer Würde und Gleichheit" sei. Wenn darüber berichtet werde, komme den Journalistinnen und Journalisten eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe zu: "Medien schaffen mit ihrer Berichterstattung ein Bewusstsein dafür, dass Gewalt an Frauen eine Straftat ist – und kein Schicksal, kein Drama, keine Tragödie." RAI-Journalistin Sandra Bortolin erinnerte in ihrem Input an das Manifest zum Respekt der Geschlechtergleichheit in der Information, welches 2017 unterzeichnet wurde und an das sich Journalistinnen und Journalisten halten müssten. "Wir müssen über Gewalt berichten, aber ohne Stereotypen zu bedienen", hielt Bortolin fest. Anita Rossi ist Mitglied der Disziplinarkommission der Journalistenkammer. Diese Kommission wird aktiv, wenn die Berichterstattung nicht den ethischen und beruflichen Regeln der Journalistenkammer entspricht. Rossi führte an, dass Sensationsgier und das sogenannte Clickbaiting einer korrekten Berichterstattung nicht zuträglich seien und verwies unter anderem auf einen Artikel im Einheitskodex der Journalisten, der den Respekt von geschlechtsspezifischen Unterschieden einfordert.

Die Veranstaltung ist auf dem Youtube-Kanal des Landes Südtirol abrufbar.


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LPA/ck