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#Bilanz 18_23 (1/4): Familie als gesamtgesellschaftliches Anliegen

Im Rahmen ihrer Bilanzpressekonferenz hat Landesrätin Waltraud Deeg gemeinsam mit Valentin Mair, Vizepräsident des Familienverbandes, auf den Bereich Familie zurück- und vorausgeblickt.

Familie ist ein gesamtgesellschaftliches Anliegen, hieß es heute (17. Juli) beim Mediengespräch von Landesrätin Waltraud Deeg zum Ende der Amtsperiode der Landesregierung Kompatscher II. Gemeinsam mit Gesprächspartnern aus ihren Zuständigkeitsbereichen zog Deeg Bilanz über Erreichtes, sprach allerdings auch Punkte an, die es weiter voranzutreiben und umzusetzen gelte. Der Ort des Geschehens, der Grieserhof in Bozen, bot sich dabei in idealer Weise an, sind dort doch neben dem Seniorenwohnheim und Wohnungen des betreuten und begleiteten Wohnens auch eine Kita, eine Hausarztpraxis, ein Friseursalon sowie ein frei zugängliches Café zu finden. "Meine Zuständigkeiten sind Themen der Gesellschaft in unterschiedlichen Lebensphasen. Und auch hier im Grieserhof finden wir diese Themen wieder, deshalb freut es mich besonders, dass wir heute hier sein dürfen", hob Deeg einleitend hervor. "Der Grieserhof ist ein Ort der Begegnung und des Austausches", hielt einleitend Hausherr Christian Klotzner, Präsident der Stiftung St. Elisabeth (Trägerin des Seniorenwohnheims), fest und dankte Landesrätin Deeg für den konstruktiven Austausch in den vergangenen Jahren.

Familienpolitik entlang des Dreisäulenmodells

Zehn Jahre nach dem Inkrafttreten des Landesgesetzes zur Förderung und Unterstützung hat sich Südtirols Familienpolitik in vielen Bereichen positiv entwickelt (LPA hat berichtet). "Es gab einen sehr guten, ständigen Austausch mit dem Ressort und wir konnten uns als Familienverband u.a. bei der Erarbeitung der Soforthilfen einbringen", hob Valentin Mair, Vizepräsident des Katholischen Familienverbandes (KFS), hervor. Es gelte u.a. bei der Vereinbarkeit nicht nachzulassen, auch müsse man weiter an Maßnahmen der Zeitpolitik arbeiten, forderte Mair. Die Entwicklung der Südtiroler Familienpolitik erfolgt entlang eines Dreisäulenmodells, bestehend aus Unterstützung durch direkte finanzielle Leistungen, Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit und der frühzeitigen Stärkung von Familien. So können Südtirols Familien unter anderem um das Landesfamiliengeld oder um das Landeskindergeld ansuchen – im Vorjahr wurden insgesamt 71,9 Millionen Euro an direkten finanziellen Unterstützungsleistungen ausbezahlt. Mit der Anpassung der Landesleistungen an die staatlichen Maßnahmen im Sommer 2022 wurden die Südtiroler Unterstützungsleistungen weiter ausgebaut und deren Beantragung vereinfacht. Seit Juli 2021 gibt es in Südtirol die Großelternkarte. Dies ist eine Vorteilskarte für Großeltern von mindestens einem minderjährigen Enkelkind. Über 4300 Omas und Opas haben seitdem diese Möglichkeit genutzt und können damit Vorteile bei über 100 Partnerbetrieben in ganz Südtirol in Anspruch nehmen. Die Großelternkarte ergänzt den EuregioFamilyPass Südtirol, der seit 2017 von allen Südtiroler Familien mit minderjährigen Kindern kostenlos beantragt werden kann.

Familienfreundlichkeit kann zertifiziert werden

Im Bereich der Vereinbarkeit erhalten Eltern von Kleinkindern bis zum Kindergarteneintritt Unterstützung mit einer der drei Formen der Kleinkindbetreuung: 2022 boten 211 Tagesmütter/-väter, 115 Kitas und 15 Horte Betreuungsdienste für 0 bis 3-jährige Kinder an. Eltern, die in diesem Zeitraum aus Erziehungsgründen ihre Arbeitstätigkeit niederlegen, werden von der öffentlichen Hand mit Beiträgen für die freiwillige Weiterzahlung der Rentenbeiträge unterstützt. Dies haben im Vorjahr 1622 Mütter (und Väter) genutzt, sie können dabei bis zu 18.000 Euro an Beitrag erhalten. Wenn Arbeitgeber oder Gemeinden Familien u.a. bei der Vereinbarkeit unterstützen, können sie sich auf dem Weg zu mehr Familienfreundlichkeit einem Auditierungsverfahren unterziehen. Das Audit familieundberuf, das von über 100 Südtiroler Arbeitgebern erfolgreich absolviert wurde, gibt es seit 2004 und wird vom Land gemeinsam mit der Handelskammer Bozen umgesetzt. Im Herbst 2022 wurden erstmals fünf Gemeinden mit dem Audit "FamilyPlus – Familie leben, vivere la famiglia, viver la familia" ausgezeichnet, im Mai 2023 folgte eine weitere Gemeinde. Konkrete Verbesserungen für die Familien vor Ort umzusetzen, verfolge auch die Strategie der gemeindeorientierten Zeitpolitik für Familien, welche im Familienfördergesetz vorgesehen und seit März 2021 umgesetzt wird. "Familien brauchen Zeit, als politisch Verantwortliche müssen wir die Rahmenbedingungen dafür gestalten", hob Landesrätin Deeg hervor. Gemeinden sind auch bei der derzeit laufenden Sommerbetreuung mit ihren über 500 Projekten in ganz Südtirol wichtige Ansprechpartner für Familien. Finanziert wird diese überwiegend vom Land Südtirol, in diesem Jahr werden rund 17 Millionen dafür aus dem Landeshaushalt zur Verfügung gestellt.

Familienförderplan legt strategische Ausrichtung fest

Die dritte Säule der Südtiroler Familienpolitik ist die frühzeitige Stärkung der Familien. Diese umfasst sowohl die Förderung von Vereinen wie dem Elki und seinen (lokalen) Treffpunkten, als auch die (Teil-)Finanzierung der Familienberatungsstellen. Auch Präventionsprojekt wie Frühe Hilfen oder Family Support werden in diesem Zusammenhang gefördert. In Südtirols erstem, 2021 vorgestellten Familienförderplan sind Maßnahmen aller drei Säulen zu finden, die eine gemeinsame Vision eint: nämlich Südtirol zu einem Familienland zu machen. "Denn darum geht es uns als Landesregierung: Unser Land ist lebens- und liebenswert – und dies soll auch für die nächsten Generationen so bleiben", betonte Waltraud Deeg.


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LPA/ck