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Genossenschaftswesen: Diplome für 38 Revisoren und Revisorinnen

38 frischgebackene Genossenschaftsrevisoren und Genossenschaftsrevisorinnen konnten nach abgeschlossener Ausbildung am Mittwochabend in Bozen ihre Diplome entgegennehmen.

Es war der Abschluss eines Ausbildungsprogramms, an dem insgesamt 46 Eingeschriebene teilgenommen haben und der mit einer Ermächtigungsprüfung (schriftlich und mündlich) seinen Abschluss fand.
Unter den 38 neuen Revisoren, die die Prüfung bestanden haben und damit in das gesamtstaatliche Verzeichnis der Genossenschaftsrevisoren eingetragen werden, sind Mitarbeitende von Genossenschaftsverbänden, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern der Berufskammern von Trient und Bozen sowie interessierte Freiberufler.

Die Ausbildung umfasste insgesamt 90 Stunden mit Vorträgen hochqualifizierter Referenten: Universitätsdozenten, als Revisoren tätige Wirtschaftsprüfer sowie Sachverständige mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Überwachung und Genossenschaftswesen. Behandelt wurde insbesondere die Rechtslage im Genossenschaftswesen unter besonderer Berücksichtigung der regionalen Gesetzgebung, des Handels- und Arbeitsrechts und der geltenden Bestimmungen hinsichtlich Buchhaltung und Bilanzen sowie Betriebswirtschaft. Neben Theorie wurde auch praktische Erfahrung geboten: Im Sommer nahmen die Teilnehmenden an der Seite von Experten eine Genossenschaftsrevision vor.

Die Ausbildung für Genossenschaftsrevisoren ist vom Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung MiSE anerkannt und wurde im Sinne des Dekrets des Präsidenten der Region Nr. 11/L aus dem Jahr 2008 vom Genossenschaftsverband "Federazione Trentina della Cooperazione" in Zusammenarbeit mit den Landesverwaltungen von Bozen und Trient sowie mit den Genossenschaftsverbänden Raiffeisenverband Südtirol, Coopbund Alto Adige Südtirol, Cooperdolomiti, AGCI Alto Adige Südtirol organisiert.

"Unser Ziel war es, Experten im Bereich Genossenschaftswesen auszubilden, die ihre Arbeit als Revisoren professionell und zuverlässig ausüben und die Wahrung der Merkmale und Zielsetzungen der Genossenschaften gewährleisten", wurde das Ausbildungsziel bei der Abschlussveranstaltung beschrieben.

Diplomübergabe

An der feierlichen Diplomübergabe nahmen der Regionalassessor Manfred Vallazza und der Trentiner Landesrat Mario Tonina, die Generaldirektoren der jeweiligen Dachorganisationen, Paul Gasser (Raiffeisenverband Südtirol) und Alessandro Ceschi (Federazione Trentina della Cooperazione) und der Vizepräsident der Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Karl Florian, teil. Ebenfalls anwesend waren die Direktorin des Landesamtes für die Entwicklung des Genossenschaftswesens, Manuela Paulmichl, und deren Trentiner Amtskollege, Roberto Dal Bosco.

Im Rahmen der Veranstaltung betonte Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandesdass die genossenschaftliche Prüfung eine Einrichtung sei, die Genossenschaften von anderen Unternehmensformen unterscheide. Er zeigte sich davon überzeugt, dass die Revision dem Genossenschaftswesen Stabilität garantiere und allen Beteiligten großen Nutzen bringe. Der Generaldirektor des Trientner Genossenschaftsverbandes, Alessandro Ceschi sprach von einem großartigen Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Trient und Bozen. Durch Zusammenarbeit könnten hervorragende Ergebnisse erzielt werden. Das genossenschaftliche System habe ein effizientes und eigenständiges Kontrollsystem geschaffen.

Der zuständige Landesrat Thomas Widmann betonte in diesem Zusammenhang in einer schriftlichen Stellungnahme: "Die Tätigkeit des Genossenschaftsrevisors ist weitaus mehr als eine gesetzlich vorgesehene Kontrolltätigkeit, sondern in erster Linie ein Schutz für die Genossenschaftsmitglieder. Sie ist eine Voraussetzung dafür, dass das Modell Genossenschaft wirtschaftlich attraktiv bleibt und die Genossenschaften als solide Unternehmen wachsen können. Damit stützt sie im Prinzip die gesamte Wirtschaft".

Regionalrat Manfred Vallazza dankte den Absolventinnen und Absolventen für ihre Bereitschaft, sich in den Dienst des Genossenschaftswesens zu stellen. "Ihre Arbeit ist wichtig", sagte Vallazza, "wenn wir ein gesundes Genossenschaftswesen haben, ist das auch ein Verdienst derjenigen, die die Prüfungen durchführen."


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LPA/red/jw