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Natürliche Ufersicherungen der Wildbachverbauung unter der Lupe
(LPA) Bachufer können nicht nur mit Beton gesichert werden. Das haben die Fachleute der Landesabteilung Wasserschutzbauten bereits vor zwei Jahrzehnten erkannt und zahlreiche Ufer "natürlich" geschützt. "Wir bedecken die Ufer mit Weiden, die mit ihren Wurzeln den Boden verfestigen", erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Abteilung. Derzeit untersuchen Experten der Uni Wien die Wirksamkeit solcher Sicherungen – auch nach Jahren.

In den vergangenen Wochen haben die beiden Wiener Experten die Pflanzen an Bachufern im Sarn-, Ahrn-, Eggen- und Passeiertal unter die Lupe genommen und deren Wurzelsysteme untersucht, um daraus auf die Wirksamkeit der Ufersicherungen auch über Jahre und Jahrezehnte hinweg schließen zu können. "Die Untersuchung soll zeigen, ob wir mit den in den vergangenen zwanzig Jahren angelegten Uferverbauungen mit Pflanzen eine dauerhafte Sicherung der verbauten Ufer erreicht haben", so Pollinger. Gleichzeitig sollen auch Hinweise für künftige Pflegemaßnahmen erarbeitet werden. Die detaillierten Ergebnisse der Untersuchung werden im kommenden Winter vorliegen.
Die Weidenspreitlagen sind im Übrigen nicht die einzigen ingenieurbiologischen Techniken, die bei der Wildbachverbauung zum Einsatz kommen. Bereits seit rund drei Jahrzehnten setzt man bei der Sicherung von Wildbächen auf den Einsatz von Pflanzen und Pflanzenteilen oft in Verbindung mit anderen Baustoffen wie Holz oder Steinen. "Selbstverständlich steht im Vordergrund immer die Sicherheit der Bevölkerung und der Güter, wo es die Situation aber zulässt, geben wir bei der Verbauung den natürlichen Maßnahmen den Vorzug", erklärt Landeshauptmann Luis Durnwalder, in der Landesregierung für die Wildbachverbauung zuständig.
chr