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Monitoring und Katastrophenmanagement: Geologen tagen in Bozen
(LPA) Wer Naturgefahren minimieren will, muss Gefahrenquellen unter Kontrolle halten, sie beobachten, um eventuell im entscheidenden Augenblick reagieren zu können. Dieses Konzept, das "Monitoring" wurde heute (21. September) im Rahmen einer vom Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung organisierten Tagung in Bozen diskutiert.
Im "Messner Mountain Museum" auf Schloss Sigmundskron haben sich die Geologen, Ingenieure und Architekten getroffen, um sich über das Monitoring als bewährte Methode im Katastrophenmanagement auszutauschen. Eröffnet worden ist die Tagung von Landesrat Florian Mussner, der auf die Bedeutung einer ständigen Überwachung von Gefahrenquellen verwiesen hat. "Ohne Monitoring und Kontrolle ist ein modernes Bauen nicht mehr vorstellbar", so Mussner. Dies wurde auch bei der Vorstellung praktischer Beispiele betont, die aktuelle Bauten und die Bewältigung hydrogeologischer Risiken zum Thema hatten.
Vorgestellt wurde heute auch das Interreg-IIIB-Projekt "Monitor", das das Land Südtirol gemeinsam mit neun weiteren Partnern vorangetrieben hat. Darin wurden vorhandene Methoden verglichen und Monitoring-Empfehlungen für verschiedene Typen von Risiken ausgegeben. Auch hat man an der Kombination von Daten aus der Fernerkundung und solchen von Systemen vor Ort gearbeitet.
Als Beispiele eines langfristigen Monitorings wurde hier die Beobachtung von Kriechhängen, etwa in Trafoi, in Moos i.P. oder Barbian genannt. "Wir versuchen, diese zumeist langsamen Rutschungen genau zu verstehen und eine entsprechende Gefahrenzonenanalyse durchzuführen", so die Experten. Die Erkenntnisse aus dieser Analyse könnten dann auch auf andere Fälle übertragen werden.
Wie heute betont wurde, habe man mit dem Projekt "Monitor" auch noch eine zweite Schiene verfolgt, und zwar die Risikokommunikation. Hier sei es vor allem darum gegangen, geeignete Kanäle zu finden, um das Risikobewusstsein der Bevölkerung zu steigern.
chr