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Audit Familie & Beruf: Italienweit erstes Zertifikat an Hoppe AG
LPA - Während die Bewertung, Beratung und Bescheinigung der Familienfreundlichkeit von Betrieben in vielen europäischen Ländern schon einen festen Stellenwert hat, so nimmt Südtirol italienweit eine Vorreiterrolle ein. Seit 2003 fördert das Land die Einführung eine Audits Familie & Beruf. Heute (Mittwoch, 12. Dezember) wurde im Beisein der Landesrätinnen Luisa Gnecchi und Sabina Kasslatter Mur sowie Landesrat Richard Theiner der Firma Hoppe als italienweit erstem Betrieb das Zertifikat über das durchgeführte Audit überreicht. Audit Familie & Beruf: eine Vereinbarkeit ist möglich Das erste italienische Grundzertifikat an die HOPPE AG
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Da auch in immer mehr Südtiroler Familien beide Elternteile berufstätig sind, bemüht sich die Südtiroler Landesregierung darum, Familie und Beruf vereinbar zu machen. Zu diesem Zweck unterstützt das Land seit mehreren Jahren die Beratungs- und Zertifizierungstätigkeit für Betriebe und Organisationen im Bereich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Bereits im Jahr 2003 wurden in Anlehnung an das Projekt "berufundfamlie" der deutschen Hertie-Stiftung über ein erstes ESF-Projekt auch in Südtirol die Grundlagen für ein Audit "Familie & Beruf" gelegt. Das Audit ist ein Managementinstrument das in diesem Fall der Förderung einer familienbewussten Personalpolitik dient, wobei nicht nur bereits umgesetzte Maßnahmen begutachtet, sondern auch das betriebliche Entwicklungspotenzial aufgezeigt und weiterführende Zielvorgaben festgelegt werden.
Im Zusammenhang mit der heutigen Zertifikatsübergabe wurden die Ergebnisse des ESF-Projektes "Audit Familie & Beruf 2007" vorgestellt. Das Projekt baut auf die zwei Vorgängerprojekte der Jahre 2003 und 2005 auf und wurde wie diese von der Bürogemeinschaft Equalitas durchgeführt. Im Rahmen des Audit-Projekts 2007 wurden 500 Südtiroler Betriebe befragt, mit dem Ergebnis, dass Initiativen für mehr Familienfreundlichkeit nur sporadisch und begrenzt umgesetzt werden. Nur vereinzelte Betriebe streben eine insgesamt familienbewusste Ausrichtung an. Allerdings - so die Umfrage - stehen Betriebe mit mehr als 50 Angestellten der Problematik offen gegenüber, aber auch kleinere Betrieben setzen familienfreundliche Initiativen. Dabei sind die Bereiche Großhandel, Industrie und Dienstleister Vorreiter, das Handwerk belegt den letzten Rang.
Im Rahmen des Projekts wurde auch die neue Homepage http://www.auditfamilieberuf.it/ eingerichtet, über die es möglich ist, Verfahren online zu verfolgen. Die Landesregierung fördert die Durchführung des Audit-Verfahrens "Familie & Beruf" mit Zuschüssen von bis zu 70 Prozent der Kosten.
"Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein sehr aktuelles Thema, was auch die aktuelle Diskussion um den Gesetzentwurf über die Chancengleichheit bestätigt", erklärte bei der heutigen Vorstellung Familienlandesrätin Sabina Kasslatter Mur. Erziehungs- und Pflegeaufgaben seien in einer Partnerschaft als gemeinsamen Auftrag zu sehen, der durch eine familienbewusste Arbeitswelt besser bewältigt werden könne.
Als Hauptdarsteller in der Vereinbarkeitsdiskussion bezeichnete Landesrätin Luisa Gnecchi die Betriebe, sie könnten Akzente für mehr Chancengerechtigkeit setzen. Und Soziallandesrat Richard Theiner verwies darauf, dass solche familienfreundlichen Maßnahmen in den Betrieb in Form einer größeren Einsatzbereitschaft und mehr Unternehmenstreue zurückfließen würden.
jw