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"Von Natur aus Naturwissenschaftler": Vortrag im Naturmuseum

(LPA) Was wissen Angehörige von Stammesgesellschaften über die Natur - so ganz ohne Schrift, Bücher, Schulen und Bildung im modernen Sinn? Der Ethnomediziner Wulf Schiefenhövel vom Max-Planck-Institut ist dieser Frage nachgegangen und liefert am kommenden Mittwoch, 5. März, im Naturmuseum in der Bozner Bindergasse spannende Antworten.

Geborene Naturwissenschaftler: Ein Mann aus dem Volk der Eipo (Foto: LPA/Schiefenhövel)

Auf Einladung des "Südtiroler Freundeskreises für die Universität Innsbruck" wird Professor Wulf Schiefenhövel die Ergebnisse seiner Feldforschung in Melanesien und im Hochland von Westneuguinea vorstellen, wo er selbst lange Jahre gelebt und die einheimische Bevölkerung, die Eipo, beobachtet hat. Diese gehören zu den ältesten Völkern der Erde. Trotz schwieriger Lebensbedingungen sind sie erstaunlich gesund und außerordentlich leistungsfähig.

Schiefenhövel konnte feststellen, dass die Eipo über ein erstaunliches Wissen über Pflanzen, Tiere und die mit bloßem Auge sichtbaren Bereiche des menschlichen Körpers verfügen. Zudem teilen sie die Pflanzenwelt nach denselben Kriterien ein, die auch in unserem wissenschaftlichen System verwendet werden, in dem für die Einteilung äußerliche Merkmale als Kriterien herangezogen werden. Ähnliches gilt für die Zoologie und die Kenntnis vom menschlichen Körper. Für Schiefenhövel ergibt sich daraus die Erkenntnis, dass Menschen geborene Naturwissenschaftler seien, ausgestattet mit dem Drang, die Welt verstehen und sie wissenschaftlich erfassen zu wollen.

Der Vortrag von Professor Wulf Schiefenhövel im Naturmuseum in Bozen beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

chr

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