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Digitales Funknetz des Zivilschutzes: Auftrag vergeben
LPA - Ein digitales Funknetz soll es Südtirols Zivilschutz ermöglichen, besser zu kommunizieren und damit auch wirkungsvoller zu arbeiten. Ein erster millionenschwerer Auftrag zur Verwirklichung dieses Netzes wurde gestern (Dienstag, 10. April) im Landesamt für Bauaufträge zugeschlagen.
Demnach wird das Unternehmen Cassidian Communications GmbH aus Ulm gemeinsam mit dem Center Communication Systems aus dem österreichischen Bisamberg im Auftrag des Landes für die Verwirklichung des digitalen Tetra-Funknetzes sorgen. Die Bietergemeinschaft unter der Federführung der Cassidian GmbH sicherte sich den Zuschlag unter insgesamt fünf Auftragswerbenden mit einem Preisangebot von 3,93 Millionen Euro bei einer Ausschreibungssumme von 4,60 Millionen Euro.
Das Projekt für das digitale Funknetz wurde unter der Leitung von Landesfunkdienst-Koordinator Markus Rauch von Landesfeuerwehrverband, Rettungsorganisationen (Bergrettungsdienste, "Weißes Kreuz" und "Rotes Kreuz", Wasserrettung Südtirol) sowie Forstverwaltung, Straßendienst, Wasserschutzbau-Abteilung des Landes erarbeitet.
"Die Tetra-Technologie wurde von Südtirols Zivilschutz bei der Biathlon-Weltmeisterschaft 2007 in Antholz und beim Papstbesuch in Brixen 2008 erfolgreich getestet", so Landeshauptmann und oberster Zivilschützer, Luis Durnwalder. Er verweist darauf, dass die kostenaufwändige Umstellung im Laufe der nächsten Jahre schrittweise erfolgen werde.
"Derzeit nutzen die Zivilschutzdienste in Südtirol 45 unterschiedliche Funknetze, die eine Kommunikation zwischen den einzelnen Diensten und Organisationen nicht zulassen", betont der für Zivilschutz zuständige Abteilungsdirektor Hanspeter Staffler. Dies erschwere die Zusammenarbeit der operativen Einheiten bei Einsätzen. Staffler weist darauf hin, dass zudem die analoge Technologie zunehmend vom Markt genommen werde. "Der Südtiroler Zivilschutz muss deshalb die Funknetze, gleich wie die Behörden und Organisationen im In- und Ausland, den modernen Anforderungen anpassen", so Hanspeter Staffler.
Auf die Vorzüge der neuen digitalen Technologien verweist der Koordinator Rauch. "Das digitale System garantiert landesweit Verfügbarkeit, Verlässlichkeit und Vertraulichkeit durch Verschlüsselung. Die Vereinheitlichung ermöglicht Einsatzkräften und Behörde ein reibungsloses, organisationsübergreifendes Zusammenspiel und gewährleistet eine zur Sprachverbindung parallele Datenübertragung. Auch die Anbindung mobiler Einsatzkräfte an zentrale Datenbanken und Leitstellen wird leistungsfähiger. Zudem kann die moderne Verbindung in das Telefonnetz des Landes integriert werden", so Rauch, der außerdem die geringere Störanfälligkeit hervorhebt.
jw