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Landesregierung: Von Unternehmer-Austausch bis Einwanderer-Schule
Nicht nur Studenten, auch Unternehmer können künftig Auslands-Erfahrung sammeln. Die Landesregierung hat heute (3. Juni) den Weg für ein entsprechendes EU-Projekt ebenso freigemacht, wie für ein Abkommen mit dem Versicherungsinstitut INAIL und einen vereinfachten Transport landwirtschaftlichen Sondermülls. Die Baukosten bleiben indes stabil.
"Unternehmer-Erasmus": Auslandserfahrung fördern
Einem besonderen EU-Programm hat die Landesregierung heute in Südtirol den Weg geebnet: einem geförderten Austausch von Unternehmern über die Grenzen hinweg. Oder anders: "Unternehmer sollen die Möglichkeit bekommen, in ähnliche Betriebe im Ausland schnuppern zu können, um von deren Erfahrungen zu lernen und neue Lösungsmöglichkeiten kennen zu lernen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder heute.
Die EU habe für diesen Austausch drei Millionen Euro bereit gestellt, die Landesregierung heute zudem einen engen Rahmen definiert: "Wir wollen niemandem einen Urlaub finanzieren, sondern vielmehr die Chance bieten, neue Verfahrens- und Lösungswege kennen zu lernen", so Durnwalder. Deshalb bestehe die Landesregierung auf entsprechende Vorschläge, denen ein detailliertes Programm des Austausches beiliege. "Wir sind überzeugt, dass von einer solchen Erfahrung beide Seiten profitieren können: unsere Unternehmer, weil sie mit einer anderen Herangehensweise konfrontiert werden, die Gastgeber, weil es ihnen vielleicht mit unserer Südtiroler Erfahrung ebenso geht", so der Landeshauptmann.
Baukosten bleiben fürs zweite Halbjahr unverändert
Einmal im Halbjahr passt die Landesregierung die gesetzlichen Baukosten an die Preisentwicklung an, diese aktuellen Werte liegen dann der Überprüfung von Kosten im Baubereich, dazu aber auch bestimmten Strafen und Sanktionen zugrunde. Heute ist die Anpassung für das zweite Halbjahr 2013 vorgenommen worden, nachdem die Preisentwicklung allerdings unter der Schwelle von einem Prozent liegt, bleiben die Baukosten stabil. Auch für den Rest des Jahres gelten demnach gesetzliche Baukosten in Höhe von 350 Euro pro Kubikmeter bzw. 1401 Euro pro Quadratmeter.
Paritätische Schule für Einwanderer-Kinder wird geprüft
Die drei Schullandesräte Sabina Kasslatter Mur, Christian Tommasini und Florian Mussner haben heute die Aufgabe übernommen, den Vorschlag eines paritätischen Schulmodells für Einwanderer-Kinder zu prüfen. "In dieser Schule könnten die beiden großen Landessprachen gleichermaßen unterrichtet werden, wodurch die Kinder aus Einwandererfamilien optimal auf den Südtiroler Alltag vorbereitet würden", so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Allerdings müsse für eine solche Schule erst ein Lehrplan ausgearbeitet werden, auch gelte es, ihre Einführung vor dem Hintergrund des Artikels 19 des Autonomiestatuts (er garantiert den muttersprachlichen Unterricht), die Einbettung ins derzeitige Schulmodell und die Akzeptanz eventuell betroffener Eltern zu prüfen.
Arbeitsunfälle: Landesregierung schließt Abkommen mit INAIL
Das Unfallversicherungsinstitut INAIL und das Land gehen künftig gemeinsame Wege. Bei Verletzungen nach Arbeitsunfällen und Behandlungen bei Berufskrankheiten sollen Strukturen den Landesgesundheitsdienstes genützt werden. Auch die Herstellung von Prothesen und Schulungen sollen in den kommenden drei Jahren - die Dauer des Abkommens - koordiniert erfolgen. Für Landeshauptmann Luis Durnwalder ist das Abkommen eine Möglichkeit, Synergien zu bündeln und Geld einzusparen.
Landwirtschaftliche Sonderabfälle: Vereinfachung bei Entsorgung
Landwirtschaftliche Unternehmen dürfen ihre gefährlichen und nicht gefährlichen Abfälle nur mehr unter bestimmten Auflagen transportieren bzw. entsorgen. Bisher konnten die Landwirte ihre leeren Spritzmittelbehälter beispielsweise bei landwirtschaftlichen Genossenschaften abgeben. Heute hat die Landesregierung grünes Licht für die Unterzeichnung eines Abkommens mit dem Handels- und Dienstleistungsverband hds gegeben. Mit dem Abkommen können auch die Handelsbetriebe, die landwirtschaftliche Produkte verkaufen, die Sonderabfälle entgegennehmen. Wie Landeshauptmann Luis Durnwalder betonte, sollen durch das Abkommen die Verwaltungsauflagen vereinfacht, die Mengen an Abfällen, die möglicherweise nicht korrekt entsorgt werden, reduziert und die Wirksamkeit der Kontrollen erhöht werden.
LPA