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ESF-Begleitaussschuss zieht positive Bilanz
Der Begleitausschuss des Europäischen Sozialfonds ESF hat heute (6. Juni) Bilanz gezogen; Landeshauptmann Durnwalder berichtete in seiner Funktion als Vorsitzender mit dem Vertreter der Europäischen Kommission Mancini, mit Abteilungsdirektor Mathà und Amtsdirektorin Notdurfter über das Jahr 2012; zudem wurde ein Blick auf die bevorstehende Periode 2014 bis 2020 geworfen.
Der Europäische Sozialfonds ESF ist das wichtigste Finanzinstrument, mit dem die Europäische Union ihre beschäftigungspolitischen Ziele in konkrete Maßnahmen umsetzt. Er ist der älteste Strukturfonds: Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und oft auch einzelnen oder mehreren Regionen und Ländern wird seit 50 Jahren in Programme investiert, die den Menschen helfen sollen, ihre Fertigkeiten und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu entwickeln. Derzeit läuft das Sechsjahresprogramm 2007-2013 des Europäischen Sozialfonds "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung", für das europaweit 75 Milliarden Euro zur Verfügung stehen.
"Wir sind am Ende der Periode 2007 bis 2013", erklärte Vorsitzender Luis Durnwalder, "daher gilt es festzustellen, was wir gemacht haben, wo wir uns derzeit befinden und was noch zu tun ist. Der Europäische Sozialfonds ist sehr wichtig, vor allem in Zeiten der Wirtschaftskrise. Beim Start im Jahr 2007 betrug die Arbeitslosenquote 2,7 Prozent, in der Zwischenzeit ist sie auf 4,1 Prozent angestiegen, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über zehn Prozent - deshalb mussten wir die Programme anpassen, Umschichtungen und Abänderungen waren notwendig." Das Operationelle Programm des ESF in Südtirol zielt darauf ab, Maßnahmen zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit, der Vollbeschäftigung und des sozialen Zusammenhalts zu setzen, vor allem für Frauen, für die Jugend und für Arbeitslose. Insgesamt stehen Südtirol im Zeitraum 2007 bis 2013 160 Millionen Euro zur Verfügung. "Wir haben uns für 1042 Projekte für 137 Millionen Euro verpflichtet und müssen versuchen, dass die Programme rechtzeitig durchgeführt werden", führte Durnwalder aus, "derzeit liegen wir bei der Auszahlung unter 50 Prozent. 45.000 Personen haben an den Kursen teilgenommen, 49 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sofort einen Arbeitsplatz gefunden, innerhalb von sechs Monaten kamen weitere 30 Prozent dazu". 30 Prozent der Gelder, legte er dar, kommen von der Europäiscchen Union, 50 Prozent vom Staat und 20 Prozent vom Land. "Ich bin überzeugt", erklärte der Landeshauptmann, "dass wir auch in Zukunft mit den gleichen Beträgen rechnen können."
Auch Arbeitslandesrat Roberto Bizzo wies darauf hin, dass die Programm geändert werden müssten, um Antwort auf die aktuellen Probleme und jene der Zukunft geben zu können. Transparenz und Effizienz müssten gewährleistet werden, unterstrich Abteilungsdirektor Thomas Mathà. In der Programmperiode 2014 bis 2020 stehen als Schwerpunkte an: der Zugang zur Beschäftigung für Personen, die auf Arbeitssuche sind, und für Nicht-Erwerbstätige; eine Anpassung der Arbeitnehmer, der Unternehmer und der Unternehmen an den Wandel; die Förderung des Zugangs zur beruflichen Weiterbildung, die Aktualisierung der Fähigkeiten und Kompetenzen der Arbeitskraft und die Verbesserung der Nützlichkeit des Bildungssystems sowie der Ausbildung für den Arbeitsmarkt; die aktive Eingliederung von sozial schwächeren Kategorien.
Am Nachmittag steht ein Besuch des Best-Practice-Beispiels für Arbeitseingliederung für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung am Sitz der Genossenschaft independent L. in Meran auf dem Programm.
Der Begleitausschuss des Operationellen Programms des Europäischen Sozialfonds 2007-2013 "Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" setzt sich zusammen aus dem Vorsitzenden Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem Vertreter der Europäischen Kommission Andrea Mancini und den Vertretern des Ministeriums für Arbeit und Sozialfürsorge, des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen, des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung sowie des Ressorts für die Rechte und die Chancengleichheit - Präsidium des Ministerrates. Mitglieder sind auch Landesrat Roberto Bizzo, der Direktor der Landesabteilung Europa Thomas Mathà, die Direktorin des ESF-Amtes Judith Notdurfter, die Vertreter der Wirtschaftsverbände und Sozialpartner des Landes sowie die Vertreter und Führungskräfte verschiedener Abteilungen der Landesverwaltung. Der Begleitausschuss überprüft die Wirksamkeit und die Qualität der Umsetzung des Operationellen Programms des Europäischen Sozialfonds des Landes.
mac