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Südtirol bei Zivilschutzübung "Nordest 2013"

LPA - 50 Jahre liegt die die Katastrophe von Longarone nunmehr zurück, bei der durch das Aufstauen des Vajont-Stausees am 9. Oktober 1963 Longarone zerstört und 2000 Menschen getötet wurden. In Erinnerung an die Katastrophe fand am Samstag (14. September) in der bellunesischen Ortschaft die Zivilschutzübung "Nordest 2013" statt, an der sich neben dem Veneto und Friaul Julisch Venetien auch Südtirol beteiligt hat.

Südtiroler Zivilschützer in Longarone

Wie können Hilfsorganisationen des Zivilschutzes mit jenen anderer Regionen zielführend zusammenarbeiten? Wie soll ein Katastropheneinsatz Südtirols in einer Nachbarregion mit Zufahrt über das Pustertal optimal abgewickelt werden? Wie funktioniert die Einsatzkommunikation, wenn übliche Kommunikationsmittel ausfallen? Dies waren drei Fragen, die es bei der großen Zivilschutzübung "Nordest 2013" am Samstag zu beantworten galt.

"Das Land hat zur Zivilschutzübung eine Zivilschutzkolonne entsendet und das Landeslagezentrums aktiviert und so die Übung mitgestaltet", erklärt der Direktor der Landesabteilung Zivilschutz, Hanspeter Staffler. "Die Übung war als so genannte Blindübung konzipiert, die Teilnehmenden wussten vorher nicht, welches Szenario wo simuliert wird. Auf diese Weise konnten die kritischen Punkte genauestens geübt werden. Simuliert wurde ein angenommenes schweres Erdbeben mit Epizentrum in der Provinz Belluno", so Staffler.

Südtirols Hilfskräfte hatten dabei die Aufgabe, sich mit den Behörden vor Ort abzustimmen, um ein Versorgungslager für 80 Personen aufzustellen, die nötigen Mahlzeiten zuzubereiten, eine Behandlungsstelle einzurichten, ein Notfallkommunikationsnetz vorzubereiten und auch beim technischen Einsatz der lokalen Zivilschutzorganisationen mitzuhelfen. So wurden beispielsweise ein Brandeinsatz unter der Führung des gesamtstaatlichen Feuerwehrkorps und der örtlichen Feuerwehren, eine Rettung aus der Bergwand mit der örtlichen Bergrettung und eine Suchaktion im Wasser im Barcis-See erprobt.

Südtirols Versorgungslager wurde auch vom gesamtstaatlichen Zivilschutz-Chef Franco Gabrielli besucht, der die gute Ausbildung der Zivilschutzkräfte aus Südtirol anerkannte.

"Die Besonderheit war sicher die Zusammenarbeit unserer Helfer mit den Freiwilligen aus anderen Provinzen und Regionen. Sehr schnell hat sich ein Gemeinschaftssinn eingestellt, wie vor vier Jahren in den Abruzzen nach dem schweren Erdbeben", so Markus Leimegger, verantwortlich für die Zivilschutzgruppe des Weißen Kreuzes über die Stimmung der Freiwilligen Helfer.

Bereits am Freitagabend (13. September) war ein Teil der Zivilschutzkolonne von Bozen Richtung Innichen aufgebrochen, um dann durch weitere Einheiten verstärkt am Samstag nach Longarone weiterzufahren. An der Übung haben 101 Freiwillige teilgenommen. Im Südtiroler Hilfszug waren die Freiwilligen Feuerwehren, die Rettungsorganisationen Weißes Kreuz und Rotes Kreuz, die Bergrettungsdienste CNSAS und AVS, die Funknotrufgruppe, die Wasserrettung und die lokale Alpini-Sektion ANA vertreten. Am Kongress, der am Freitag abgehalten wurde, nahmen auch die Abteilungsdirektoren für Brand- und Zivilschutz, Hanspeter Staffler, und für Wasserschutzbauten, Rudolf Pollinger, teil. Der Direktor des Landesamtes für Staudämme, Arturo Magno, referierte im Rahmen dieser Tagung über das Alarmierungssystem der Südtiroler Staudämme.

jw

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