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SBB bei LR Tommasini: Grundbuch- und Katasterbelange
LPA - Die Spitzenvertreter des Südtiroler Bauernbunds, Obmann Leo Tiefenthaler, und Direktor Siegfried Rinner, sind gestern (Dienstag 18. März) mit Landeshauptmannstellvertreter Christian Tommasini zu einem ersten Gedankenaustausch zusammengetroffen. Dabei befassten sie Landesrat Tommasini, der in der neuen Landesregierung auch für Wohnbau und Genossenschaften, öffentliche Bauten, Grundbuch und Kataster zuständig ist, bereits mit einigen konkreten Anliegen.
Gesprochen wurde zum einen über die Bildung neuer Bauparzellen bei Almgebäuden, über die Unterbringung saisonaler Arbeitskräfte sowie über die Digitalisierung von Teilungsplänen und die Überarbeitung der Katastermappen. Was die Grundbuchs- und Katasterbelange angeht, wurde die Einsetzung einer Arbeitsgruppe vereinbart, in der die Abteilungsdirektoren für Kataster und Grundbuch, Alfred Vedovelli und Paolo Russo, sowie SBB-Direktor Rinner und der Leiter der SBB-Abteilung für Betriebsberatung, Andreas Mayr, vertreten sein werden. Sie soll vor allem die Vorgehensweise für die Bildung neuer Bauparzellen bei Almgebäuden und deren Katastereintragung klären. Der Bauernbund sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, das für Überbauungen von bis zu 50 Quadratmetern großen Flächen die Vermessungspflicht fallen solle und die Lokalisierung über Orthofoto oder GPS-Koordinaten vorgenommen werde.
Die Vergabe von Katasterkategorien war ein weiteres Gesprächsthema, wobei der Bauernbund für eine einheitliche Vorgehensweise in allen Katasterbezirken plädierte. In diesem Zusammenhang wurde auch die Diskrepanz zwischen Landes- und staatlicher Gesetzgebung bezüglich der zeitweiligen Unterkünfte für saisonale Arbeitskräfte angesprochen. "Zeitweilig" bedeutet im Landesraumordnungsgesetz 90 Tage, während das staatliche Steuergesetz mehr als hundert Tage voraussetzt, um Steuererleichterungen in Anspruch nehmen zu können. Landesrat Tommasini sprach sich für eine Anpassung des Raumordnungsgesetzes aus.
Die Digitalisierung alter Teilungspläne ist ein weiteres Anliegen, das die Bauernbund-Spitze an Landesrat Tommasini herangetragen hat. Ebenso sollte die flächendeckende Digitalisierung der Katastermappen vorangetrieben werden. Landesrat Christian Tommasini verwies darauf, dass sich die Landesregierung den Abbau der Bürokratie und die Vereinfachung der Verwaltungsverfahren als wichtiges Ziel gesetzt habe, das er voll und ganz mittrage. Abteilungsdirektor Vedovelli erinnerte daran, dass für 37 der insgesamt 246 Katastralgemeinden die Neupositionierung der Katastermappen bereits abgeschlossen sei und legte die Vorgehensweise für die Teilungsplan-Digitalisierung dar. Geplant ist demnach, in drei bis vier Jahren die Arbeit bis zurück zum Jahr 1970 abzuschließen. Erst wenn die Digitalisierung für einen ganzen Jahrgang vollständig abgeschlossen sei, könne dieser über OpenKat zugänglich gemacht werden, so Vedovelli. Derzeit sind die Jahrgänge ab 2006 auf diese Weise einzusehen.
jw