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"Manifesto" bei LH Kompatscher: Gedenkfeiern zur Aussöhnung nutzen
Die Gedenkfeiern zur 100. Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs sollen in Südtirol genutzt werden, um das Zusammenleben der Sprachgruppen weiter zu verbessern. Dieses Anliegen verfolgt die Gruppe "Manifesto", die sich gestern (6. Mai) mit Landeshauptmann Arno Kompatscher getroffen hat. Dieser betont: "Man muss die Geschichte kennen, um Fehler nicht zu wiederholen."
"Manifesto" ist eine Gruppe, die sich aus Bürgern aller drei Sprachgruppen zusammensetzt und die Verbesserung des Zusammenlebens auf ihre Fahnen geschrieben hat. Vertreten von Elisabeth Ladinser, Alberto Stenico, Herbert Denicolò, Heinrich Zanon Carlo Bertorelle undFranco Kettmair war "Manifesto" gestern zu Besuch bei Landeshauptmann Kompatscher, um diesem ein Papier zu den geplanten Gedenkfeiern zur 100. Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs zu überreichen. In diesem Papier werden die Gedenkfeiern als Chance zur Aussöhnung genannt, weil sie die Wunden der Vergangenheit zu bewältigen helfen.
Diese Ansicht vertritt auch der Landeshauptmann, der den "Manifesto"-Vertretern seinerseits die Initiativen erläutert hat, die vor allem auf der Ebene der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino zum 100. Weltkriegs-Jahrestag geplant sind. "Sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen ist notwendig, damit die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden", so Kompatscher. Entsprechend solle das Hundertjährige des Ersten Weltkriegs nicht zu einer Polarisierung führen - im Gegenteil: "Wäre dies der Fall, würden wir nur jenen in die Hände spielen, die die grundlegenden Änderungen in diesem Jahrhundert leugnen", so der Landeshauptmann, der ergänzt: "Die Logik der Gegenüberstellung von Siegern und Besiegten gehört schon lange der Vergangenheit an."
chr