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Familienbeirat: Leitlinien zur Kinderbetreuung vorgestellt
Erste Leitlinien für ein neues Konzept zur Kinderbetreuung wurden heute (4. Mai) den Mitgliedern des Landesfamilienbeirates vorgestellt. Ressortdirektor Stefan Walder präsentierte die erarbeiteten Richtlinien, zu denen der Beirat nun Stellung beziehen und über die in Kürze auch die Landesregierung befinden wird.
Derzeit werden in Südtirol 80 Prozent der Kleinkinder unter drei Jahren zu Hause betreut. Die Anzahl der Kinder im Alter bis zu zehn Jahren wird Prognosen zufolge in den nächsten Jahren konstant bleiben. Auf der Grundlage statistischer Daten und Prognosen hat sich im Ressort von Familienlandesrätin Waltraud Deeg eine Arbeitsgruppe mit den unterschiedlichen und vielfältigen Kinderbetreuungsmodellen befasst, Vergleiche mit anderen Regionen angestellt und einen Vorschlag für Leitlinien ausgearbeitet, die in der Folge in ein Konzept münden sollen. Diesen Vorschlag hat Ressortdirektor Walder heute dem Familienbeirat vorgestellt.
"Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ändern sich auch für Familien. Auf Familien kommen große Herausforderungen zu, auf die es sich einzustellen gilt. Denn Familien brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um sich in ihrer Formenvielfalt und in ihren individuellen Bedürfnissen entfalten zu können", so Familienlandesrätin Deeg zur Ausgangslage.
Die Leitlinien nehmen Betreuungsschlüssel, Richtlinien für Gruppengrößen ebenso in den Fokus wie die strukturelle Ausstattung der verschiedenen Betreuungsmodelle. Dabei steht die Hilfestellung für Familien im Vordergrund. Ressortdirektor Walder zitierte in diesem Zusammenhang Landesrätin Deeg, ihr Anliegen sei es Familien zu stärken, ohne ihnen vorzuschreiben, wie sie leben sollen: "Wir unterstützen Familien auf vielfältige Weise - die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Kinderbetreuung ist ein Baustein davon."
Wichtige Themen sind auch die Kontinuität in der Betreuung, die angemessene Entlohnung des Betreuungspersonals sowie dessen regelmäßige Aus- und Weiterbildung. Es geht um neue Modelle und Formen der Finanzierung, die Planungssicherheit gewährleisten und den Familien Angebote sichern, die sie sich leisten können. Mit der Finanzierung einher gehen auch die Breite und die Qualitätssicherung der angebotenen Dienste.
"Kinder und Jugendliche stellen rund 20 Prozent der Südtiroler Bevölkerung, aber hundert Prozent unserer Zukunft", so Familienlandesrätin Deeg, die wegen anderweitiger Verpflichtungen an der heutigen Beiratssitzung nicht teilnehmen konnte, "deshalb ist wichtig mit Maßnahmen neuer Art den veränderten Lebenseinstellungen und den neu entwickelten Lebensplänen gerecht zu werden."
jw