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Graubündner Kantonalregierung zu Besuch bei Südtiroler Amtskollegen
LPA - Mit einem Teil der Südtiroler Landesregierung hat sich die Regierung des Schweizer Kantons Graubünden am heutigen Donnerstagnachmittag in Bozen zu einer Aussprache getroffen. Zur Sprache kamen gemeinsame Projekte im Bereich der Wirtschaft und der Flugrettung, aber auch gemeinsame Probleme wie der Transit. Zusammenarbeiten wollen die beiden Länder künftig auch in den Bereichen Energieversorgung und Telekommunikation.
Das Treffen im Palais Widmann in Bozen war einer der Programmpunkte eines Kurzbesuches der Graubündner Kantonalregierung am heutigen Donnerstag in Südtirol. Daneben besichtigte die Delegation auch die Europäische Akademie und das Archäologiemuseum in Bozen. Als Vertreter der Bündner Regierung nahmen Regierungspräsident Stefan Engler, die Regierungsräte Klaus Huber, Claudio Lardi und Martin Schmid sowie der Kanzleidirektor Claudio Riesen am Treffen teil. Die Südtiroler Landesregierung war durch Landeshauptmann Luis Durnwalder und die Landesräte Bruno Hosp, Michl Laimer, Luigi Cigolla, Sabina Kasslatter Mur, Werner Frick und Luisa Gnecchi vertreten.Bereits seit längerem bestehen zwischen dem Land Südtirol und dem Kanton Graubünden auf politischer Ebene enge Kontakte, was auch regelmäßige Treffen der beiden Regierungen zeigen. "Unsere beiden Länder haben viele Gemeinsamkeiten auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet. Vor allem in diesen beiden Bereichen arbeiten wir bereits seit Jahren sehr gut zusammen und wollen dies auch in Zukunft tun", waren sich Landeshauptmann Durnwalder und Regierungspräsident Stefan Engler einig. Vorbildhaft sei die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Flugrettung, wo ein Abkommen zwischen beiden Ländern besteht. Dieses sieht eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Flugrettung vor, womit Einsätze noch schneller und effizienter durchgeführt werden können. "Auch wenn es sich nur um wenige Einsätze pro Jahr handelt, bei die Flugrettung des einen Landes einen Einsatz im Nachbargebiet durchführt: Jedes Menschenleben, das so gerettet werden kann, beweist die Nützlichkeit unseres Abkommens", betonte Durnwalder.
Besonders gut funktioniere auch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gebiet des sogenannten "Rätischen Dreiecks" zwischen Landeck in Nordtirol, dem Obervinschgau und dem Engadin in Graubünden. "Besonders deutlich haben wir das bei der Interregio gesehen, die vor wenigen Wochen am Reschensee stattfand und für alle drei Gebiete ein großer Erfolg war", betonten Durnwalder und Engler. Auch auf dem Gebiet der Denkmalpflege sowie im Rahmen verschiedener Projekte der ArgeAlp- und Interreg-Programme habe sich die Zusammenarbeit bewährt. "Eine gemeinsame Strategie zur Vermarktung des Rätischen Dreiecks kann für alle Beteiligten nur Vorteile bringen", waren sich die Regierungsvertreter einig.
Überlegt wurde beim heutigen Treffen auch die Bildung einer Fachgruppe, die sich mit einem möglichen Ausbau der Strom- und Glasfaserleitungen im Grenzgebiet zwischen Graubünden und Südtirol beschäftigen soll. Engler äußerte den Wunsch, den Obervinschgau nach Fertigstellung der Vinschger Bahnlinie besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln an den Kanton Graubünden anzubinden. Als ein gemeinsames Problem beider Länder wurde von beiden Seiten der Transitverkehr bezeichnet. Landeshauptmann Durnwalder stellte in diesem Zusammenhang das Projekt des Brennerbasistunnels vor. Regierungspräsident Engler erläuterte das Projekt der geplanten Alpentransversale, die den Kanton Graubünden langfristig vom Schwerverkehr befreien soll.
bch