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Landesarbeitskommission zieht Bilanz über Ausbildungs- und Orientierungspraktika
LPA - Die Landesarbeitskommission hat sich in dieser Woche zur letzten Sitzung in dieser Legislaturperiode getroffen. Im Mittelpunkt der Sitzung unter dem Vorsitz des Direktors der Landesarbeitsabteilung Helmuth Sinn standen die Ausbildungs- und Orientierungspraktika. Das Landesamt für Arbeitsmarkt hat dazu eine Studie erarbeitet, welche Amtsdirektor Stefan Luther präsentierte. Im ablaufenden Jahr 2003 wurden 14 Prozent mehr Praktika genehmigt.
Die Ausbildungs- und Orientierungspraktika oder so genannten Sommerpraktika hat die Landesarbeitskommission bei ihrer letzten Sitzung genauer unter die Lupe genommen. Im Jahr 2003 wurden 2169 solche Praktika genehmigt. Das sind 14 Prozent mehr als im Jahr 2002. In den ersten fünf Jahren seit der Einführung der Praktika haben 7427 junge Leute durch die Praktika Erfahrungen in der Berufswelt gesammelt. 5357 davon haben ein Praktikum absolviert. 578 haben sogar mehr als zwei Praktika gemacht.Die Hälfte der männlichen Jugendlichen hat bereits vor dem 16. Lebensjahr als Praktikant gearbeitet. Die weiblichen Jungendlichen haben meist erst später ein Praktikum absolviert. Während die Jungen eher aus den Berufsschulen kamen, besuchten die Mädchen meist wirtschaftliche, pädagogische und soziale Ausbildungen.
Mehr Praktikumsverträge hat es vor allem im Bereich Gastgewerbe und bei den anderen Dienstleistungsunternehmen gegeben. Insgesamt haben die Praktika um 14 Prozent zugenommen.
Für mindestens zehn Prozent der Jugendlichen war das Praktikum der erste Kontakt mit der Arbeitswelt.
Im Bereich Handwerk haben die jungen Südtiroler sich vor allem für Praktika als Elektriker, Maurer, Schmied und Tischler interessiert. Im Handelsbereich haben die jungen Leute meist ein Praktikum als Bürokraft, Verkäufer oder Lagerarbeiter absolviert. Sekretärin, Koch, Barist und Kellner waren die beliebtesten Praktikaberufe im Gastgewerbe.
Ganze 18 Prozent der Jugendlichen waren der Meinung, der Praktkiumsvertrag sei ein normaler Arbeitsvertrag, was nicht der Fall ist. Hier müsse laut Arbeitsabteilungsdirektor Helmuth Sinn mehr Aufklärung geleistet werden. Wie die Studien zeigen, informieren die Schulen am umfassendsten und genauesten über die Praktika. Jedoch nur sieben Prozent der Jugendlichen haben sich in den Schulen über die Praktika informiert.
45 Prozent der jungen Praktikanten waren mit ihren Praktikumserfahrungen sehr zufrieden. Der Großteil von ihnen würde laut Studie noch mal dasselbe Praktikum wiederholen.
Besonders im Sommer zeigt sich die Tendenz, dass Praktika andere Beschäftigungsformen ersetzen. So ersetzen etwa ein Viertel der Praktika einen normalen Arbeitsvertrag.
Abgelehnt wurden 2003 450 Praktikumsanträge. Die Hälfte der Jungendlichen der Antrag abgelehnt wurde fand trotzdem Arbeit. 90 Prozent davon sogar beim gewünschten Betrieb.
Mit den Praktika und der Gesetzgebung in diesem Bereich wird sich auch die neue Landesarbeitskommission in der neuen Legislaturperiode befassen.
Die Ergebnisse der Studie über die Ausbildungs- und Orientierungspraktika sind auch im Internet unter www.provinz.bz.it/arbeit/AM_Bericht/langzeitarbeitslosigkeit_d.htm zu finden
SAN