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Mittel- und Oberschule: Klarheit über staatliche Abschlussprüfungen
Die staatlichen Abschlussprüfungen für Mittel- und Oberschule 2022 erhalten nach zwei Pandemie-Jahren eine neue Form. Schriftliche Prüfungen sind wieder vorgesehen. Maturabeginn ist am 22. Juni.
Nun ist es offiziell: Die staatliche Abschlussprüfung der Oberschule beginnt am 22. Juni 2022. Dies hat das Bildungsministerium in einer Ministerialverordnung festgelegt, zusammen mit dem entsprechenden Regelwerk zum Ablauf der staatlichen Abschlussprüfung, auch Matura genannt. In Südtirol werden etwas mehr als 4000 Schülerinnen und Schüler in diesem Sommer zur Matura antreten, knapp 3000 an den deutschsprachigen, etwas über 1000 an den italienischsprachigen und rund 70 an den ladinischen. Während in den vergangenen zwei Jahren pandemiebedingt die Abschlussprüfung für die Schülerinnen und Schüler nur mündlich stattfand, setzt sie sich für das laufende Schuljahr 2021/22 wieder aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil zusammen. Damit nähert sich das gesamtstaatliche Bildungsministerium seit Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 erstmals wieder stärker der regulären Prüfungsform an. Wobei: Anstatt der wie vor Pandemiebeginn üblichen drei schriftlichen Prüfungen sind für das Schuljahr 2021/22 lediglich zwei vorgesehen.
Zwei schriftliche Prüfungen, ein mündliches Prüfungsgespräch
An den deutschsprachigen Oberschulen besteht der schriftliche Teil aus einer schriftlichen Arbeit aus Deutsch und einer weiteren schriftliche Prüfung aus einem Fach, welches kennzeichnend für den jeweiligen Schultyp ist. Beispiele für das schultypspezifische Fach der zweiten schriftlichen Prüfung sind Mathematik am Realgymnasium, Englisch am Sprachengymnasium oder Betriebswirtschaft an den Wirtschaftsfachoberschulen. Während die Themenstellungen für die schriftliche Arbeit aus Deutsch zentral vorgegeben sind, werden die Aufgabenstellungen der zweiten schriftlichen Prüfung im schultypspezifischen Fach auf Schulebene erstellt. Dadurch soll den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen im Laufe der Pandemie Rechnung getragen werden.
Keine schriftliche Prüfung in der Zweitsprache
Keine schriftliche Prüfung ist im Fach Italienisch als Zweitsprache vorgesehen. Die erworbenen Sprachkompetenzen in Italienisch werden im Laufe des mündlichen Teils überprüft. Dieser sieht ein für alle Fachbereiche umfassendes Prüfungsgespräch vor.
Im Rahmen des Prüfungsgespräches werden auch Themen aus dem fächerübergreifenden Lernbereich "Gesellschaftliche Bildung" diskutiert. Ebenso legen die Schülerinnen und Schüler ihre Erfahrungen im Bereich "Übergreifende Kompetenzen und Orientierung" im Prüfungsgespräch dar. Die Prüfungskommissionen an den Oberschulen bestehen wie in den vergangenen zwei Jahren aus sechs internen Lehrpersonen der Klasse und einem externen Vorsitzenden. Die Zulassung der Schülerinnen und Schüler zur staatlichen Abschlussprüfung wird vom Klassenrat beschlossen.
Mittelschule: Abschlussprüfung schriftlich und mündlich
An die 5800 Schülerinnen und Schüler besuchen in diesem Jahr eine dritte Klasse Mittelschule, über 4000 eine mit deutscher Unterrichtssprache, fast 1500 eine italienischsprachige und etwas mehr als 200 eine ladinische. Die staatliche Abschlussprüfung der deutschsprachigen Mittelschule besteht aus zwei schriftlichen Prüfungen in den Fächern Deutsch beziehungsweise Mathematik sowie aus einem mündlichen Prüfungsgespräch, in dessen Rahmen auch die Sprachkompetenzen in Italienisch und Englisch überprüft werden. Auch in dieser Schulstufe ist der fächerübergreifende Lernbereich "Gesellschaftliche Bildung" Teil des mündlichen Prüfungsgespräches.
Sowohl an der Mittel- als auch an der Oberschule können die schriftlichen Prüfungen ausschließlich in Präsenz durchgeführt werden. Für das mündliche Prüfungsgespräch hingegen gibt es in besonderen Fällen auch die Möglichkeit, die Prüfung in Videokonferenz abzulegen.
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LPA/eb