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Flussraumforum Brixen im Dialog mit der Bevölkerung

Der Hochwasserschutz von Brixen und andere Maßnahmen wurden beim Flussraumforum im Priesterseminar in Brixen der Öffentlichkeit vorgestellt.

"Seit über zehn Jahren informieren wir in regelmäßigen Abständen alle Anrainergemeinden und Interessierten, Vereine und Interessensvertreter, Bürgermeister und Vertreter der Gemeinden und der öffentlichen Verwaltung über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte, die anstehen", berichtet der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord Philipp Walder. Das Flussraumforum betrifft mehrere Gemeinden an Eisack und Rienz zwischen dem Stausee Franzensfeste, dem Stausee Mühlbach und der Flusssperre Villnöss. Der Großteil der Arbeiten der Wildbachverbauung erfolgt derzeit in der Gemeinde Brixen, einige Arbeiten auch in anderen Gemeinden.

Wirksame Risikokommunikation wichtig

Der Direktor des Landeswarnzentrums in der Agentur für Bevölkerungsschutz Willigis Gallmetzer stellte bei der Informationsveranstaltung die Kernbotschaft des Intererreg-Projektes Risikokommunikationsstrategien, kurz RiKoSt, vor: Integrales Risikomanagement umfasst sämtliche Maßnahmen im Umgang mit Naturrisiken. Wichtige Eckpfeiler sind dabei die Risikowahrnehmung in der Bevölkerung und eine effiziente Risikokommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren. Im Zuge dieses mittlerweile abgeschlossenen Projektes wurden Umfragen in verschiedenen Gemeinden durchgeführt. Dabei, legte Gallmetzer dar, wurde sichtbar, dass sich zehn Jahre Öffentlichkeitsarbeit in Brixen positiv auswirken: Die Bevölkerung in Brixen sei informiert und interessiert. Deshalb habe Brixen bei diesen Umfragen ausnehmend gut abgeschlossen.

Erhöhung der Durchflussmenge des Eisacks verbessert Hochwasserschutz

Flussraumbetreuer Florian Knollseisen und Bauleiter Lukas Pichler legten bei dem Informationsabend die bewältigten Arbeiten und Herausforderungen der vergangenen zwei Jahre dar. Amtsdirektor Walder präsentierte zusammen mit Rudi Bertagnolli vom Planungsbüro Ingena den zweiten Projektabschnitt, der sich vom Überschlag bei der Acquarena bis zum Zusammenfluss zwischen Eisack und Rienz erstreckt und als zwei Knackpunkte die Adlerbrücke und die Rappanlagen aufweist. Das architektonische Konzept der Rappanlagen beinhaltet, dass der Eisack aus hydraulischen Gründen unterhalb der Adlerbrücke auf einer kurzen Strecke aufgeweitet werden muss: Dies wird durch einen auskragenden Gehsteig kompensiert. Auch wenn die Rappanlagen in diesem Abschnitt etwas schmäler werden, wird der künftige Spazierweg verbessert. Alle Eingriffe werden so schonend wie möglich durchgeführt, unterstreicht Walder. Die Durchflussmenge des Eisacks wird durch die Aufweitung gesteigert, der Hochwasserschutz dadurch erhöht. Ein zentrales Terrassenelement lädt nach Abschluss der Bauarbeiten zum Verweilen im Zentrum der Rappanlagen ein und bietet Platz für Veranstaltungen, der Naherholungscharakter wird verbessert. Das vorgestellte Einreichprojekt wurde mit Geldern aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE des Zeitraums 2014 bis 2020 finanziert. Christian Kerschbaumer von den Stadtwerken Brixen und der Leiter des technischen Dienstes der Gemeinde Brixen Alexander Gruber gingen auf weitere Details ein.

Ökologische Maßnahmen im Bereich Schrambach

Amtsdirektor Walder berichtete zudem über ökologische Maßnahmen im Bereich Schrambach in der Gemeinde Feldthurns: Dort wird das derzeit monotone Flussbett des Eisacks mit flach gehaltenen Strukturelementen, Störsteinen, Buhnen ökologisch abwechslungsreicher gestaltet und erfährt somit eine ökologische Aufwertung.

Der Informationsabend endete mit einer angeregten Diskussion, einem regen konstruktiven Austausch und vielen Fragen, etwa von den anwesenden Fischern und Vertretern von Vereinen, die den Fluss für sportliche Zwecke nutzen (Rafting, Kanuten, Riversurfer).


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LPA/mac