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NEST: Auf dem Weg zu nachhaltiger Ernährung in Südtirol

Ein nachhaltiges Ernährungssystem für Südtirol ist Ziel des Projekts NEST von Eurac und Land. Dazu brauche es die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Gastronomie, so Kompatscher beim Auftakttreffen.

Das von Eurac Research initiierte und vom Land Südtirol über den Wirtschaftsdienstleister IDM unterstützte Projekt NEST (Nachhaltiges Ernährungssystem Südtirol) verfolgt eines der 17 Ziele der Agenda 2030, nämlich die Sicherung einer nachhaltigen Ernährung. Über das Projekt soll nachhaltiges Essen auch in der Südtiroler Gastronomie verankert werden. Es geht also darum, den Anteil von rein biologischen, regionalen Speisen in den Südtiroler Gastbetrieben zu erhöhen. Zudem geht es um die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks und die Verringerung von Lebensmittelabfällen.

Im Beisein von Landeshauptmann Arno Kompatscher und zahlreichen Vertretenden der heimischen Gastronomie und Landwirtschaft fand heute (24. Juni) im Palais Widmann in Bozen das Auftakttreffen für das Projekt NEST statt. Das Motto "lokal und fair" für eine regionale und gesunde Ernährung bildete den roten Faden des Treffens, das bereits die zweite Projektphase einleitet.

Um dieses Ziel nachhaltiger Ernährung zu erreichen, muss laut Landeshauptmann Kompatscher vor allem das Zusammenspiel von Landwirtschaft und Gastronomie im Sinne der Kreislaufwirtschaft optimiert werden. "Über nachhaltige Ernährung wird seit mindestens 20 Jahren diskutiert", sagte Kompatscher, "es ist jetzt wichtig, diesen Prozess zu strukturieren, um tatsächlich mehr lokale Produkte auf den Südtiroler Speisekarten zu haben.“ Er erwarte sich viel von dem Projekt, so Kompatscher, gerade weil verschiedene Akteure zusammenarbeiten, um die Strategie "vom Produzenten zum Verbraucher" zu intensivieren.

Nachhaltige Ernährungsmodelle im Visier

Beim heutigen NEST-Auftakttreffen gab es zahlreiche Beiträge von Fachleuten im Bereich der Nachhaltigkeit von Lebensmitteln. Markus Schermer von der Universität Innsbruck beleuchtete beispielsweise das Thema Regionalisierung von Nahrungsnetzen, warf einen Blick auf den Zusammenhang von Ernährung, Globalisierung und Regionalisierung und zeigte mögliche Ansätze für ein Ernährungsmodell mit weniger Umweltbelastung auf. Vorgestellt wurde auch das Vorzeige-Modell "Wirt sucht Bauer" aus Deutschland, bei dem eine Plattform die Erzeuger, Gastronomen, Lebensmittelhandwerker und insgesamt Initiativen für nachhaltige Lebensmittel zusammenbringt. Auch ein Modell aus Südtirol wurde vorgestellt, und zwar das Logistik-Start-up SLON (Logistics Network of South Tyrol), eine erfolgreiche Plattform, die Produzenten und lokale Händler, die Transporte benötigen, vernetzt und auch bereits mit dem Mobilitätspreis ausgezeichnet wurde.

NEST-Projekt: In mehreren Schritten zu nachhaltiger Ernährung

In der ersten Phase des Projekts NEST wurden die Kriterien für ein nachhaltiges Ernährungssystem auf lokaler Ebene erarbeitet und Informationen über Produktion und Konsum von Lebensmitteln in Südtirol gesammelt, um einen Überblick über den aktuellen Stand der Dinge sowie wichtige Elemente der Produktion, Verarbeitung und des Konsums von lokaler/regionaler, fairer und umweltfreundlicher Lebensmittel zu erhalten. Der Abschlussbericht dazu wird im September veröffentlicht. 

In der dritten Projektphase werden gemeinsam mit den Projektpartnern Maßnahmen definiert. Dazu gehören Kriterien, nach denen sich die Südtiroler Gastronomie ausrichten sollte, um eine nachhaltige, natürliche und faire Ernährung zu unterstützen – sozusagen unter dem Motto "Vom Acker auf den Teller".


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LPA/tl/san