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Info-Kampagne "Gestalte Zukunft mit" vorgestellt
Bürgerbeteiligung ist eines der obersten Ziele bei der Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms. Die neue Info-Kampagne "Gestalte Zukunft mit" lädt ein, mitzudenken und mitzugestalten.
Zahlreiche Südtiroler Gemeinden sind bereits mit den ersten Schritten für die Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms für Raum und Landschaft gestartet. Dieses wurde mit dem Landesgesetz "Raum und Landschaft“ als neues Planungsinstrument eingeführt und beinhaltet die Vorhaben und Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeinde.
Neu ist, dass das Gemeindeentwicklungsprogramm (GEP) nicht allein von Fachleuten ausgearbeitet wird, sondern durch Arbeitsgruppen, die eine aktive Beteiligung der Bevölkerung vorsehen. Um für diese zu werben, ist die neue Sensibilisierungskampagne "Gestalte Zukunft mit" entstanden. Die Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer hat sie am heutigen Welttag der Raumplanung (8. November) der Landesregierung und bei der anschließenden Pressekonferenz vorgestellt.
Zukunft der Gemeinden aktiv mitgestalten
Ziel der Kampagne ist es, die Südtirolerinnen und Südtiroler dazu zu motivieren, die Zukunft ihrer Gemeinde im Sinne der Nachhaltigkeit aktiv mitzugestalten und in den verschiedenen Arbeitsgruppen für das Gemeindeentwicklungsprogramm mitzuwirken: Festlegung der Siedlungsgrenzen, Erhebung der Leerstände und mögliche neue Nutzungen, Mobilität und Erreichbarkeit, Tourismusentwicklung, Freizeit-, Kultur- und Sportangebote, Gestaltung von Freiräumen und Naherholungszonen.
"Das GEP ist eine Chance für die Bürgerinnen und Bürger, Verantwortung für ihre Gemeinde zu übernehmen", betonte Hochgruber Kuenzer. "Gemeinsam entstehen die besten Ideen. Daher möchten wir dazu einladen, mitzudenken, mitzureden und mitzugestalten. In diesem wichtigen Veränderungsprozess wollen wir die Gemeinden unterstützen."
Interessierte melden sich direkt bei ihrer Gemeinde
Die Kampagne richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger der 116 Gemeinden Südtirols. Einen Monat lang, bis zum 11. Dezember, werden die vier Motive der Kampagne in den drei Landessprachen in sämtlichen Kommunikationskanälen verbreitet. Auch die Gemeinden spielen eine wichtige Rolle: Mithilfe eines Kommunikationskits, das ihnen zur Verfügung gestellt wird, können sie sich selbst aktiv um die Beteiligung der Bürger bemühen. So können sie etwa Boxen aufstellen, wo die Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung zu bestimmten Themen abgeben können.
Interessierte, die am GEP mitarbeiten möchten, können sich direkt bei ihrer Gemeinde melden. Auf der Webseite www.gemeindeentwicklungsprogramm.it sind zudem alle Kontakte jener Gemeinden zu finden, die bereits den ersten Schritt zur Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms gesetzt haben.
Beispielhaft dafür kamen per Video im Rahmen der Pressekonferenz der Bürgermeister von Schluderns, Heiko Hauser, und die Bürgermeisterin von Taufers im Münstertal, Roselinde Gunsch Koch, zu Wort. "Die Ausarbeitung des GEP ist eine gute Gelegenheit, das Thema Nachhaltigkeit in die Zukunftsplanung der Gemeinde einfließen zu lassen. Am Ende erhoffen wir uns ein Instrument, das Planungssicherheit für die Verwaltung, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger mit sich bringt", so Hauser. "Durch die aktive Beteiligung finden sich die Bürgerinnen und Bürger im Programm wider", ergänzte Gunsch Koch.
Unterstützung des Europäischen Rats der Raumplaner
Dass dieser Weg auch europaweit eingeschlagen wird, unterstrich die Video-Botschaft von Janet Askew, Präsidentin des Europäischen Rats der Raumplaner (ECTP), der Planende aus den 46 Ländern des Europarates vertritt. "Die grundlegenden Prinzipien, die die Raumplanung in Europa bestimmen, sind soziale Gerechtigkeit und die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Daher unterstützen wir die Informationskampagne ‚Gestalte Zukunft mit‘, die eine Chance für neue, innovative Planungsmethoden darstellt", erklärte Askew. "Orte in ganz Europa, die sich für Bürgerbeteiligung engagieren, sollen als Beispiel dienen, dass die Menschen an erster Stelle stehen, wenn es darum geht, nachhaltigere und lebenswertere gesunde ländliche und städtische Räume zu schaffen."
Link zur Originalaussendung mit den eventuellen dazugehörigen Fotos, Videos und Dokumenten
LPA/mpi