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Europahütte in Pfitsch: Notarieller Akt unterzeichnet

Auf dem Weg zum Neubau der Europa-Schutzhütte begründen Land Südtirol und DAV Landshut jeweils ein Miteigentum am Schutzhaus. Heute wurde in Bozen der Vertrag für den Südtiroler Teil unterzeichnet.

Das grenzüberschreitende Projekt zum Neubau der Landshuter Europahütte in Pfitsch kommt einen wichtigen Schritt voran: Heute (18. Mai) fand im Landhaus 1 in Bozen die Vertragsunterzeichnung zur Begründung von Miteigentum am Südtiroler Teil des Schutzhauses statt. Am morgigen Freitag wird in Innsbruck die Vertragsunterzeichnung für das Miteigentum am österreichischen Teil der Europahütte erfolgen. "Beide Verträge regeln die zukünftige Eigentümerstruktur und haben großen symbolischen Charakter", betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher, der als Vertreter des Landes Südtirol seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt hat. Für die Sektion Landshut des Deutschen Alpenvereins (DAV) unterzeichneten die Vorsitzenden Bernhard Tschochner und Maximilian Weh.

Lösung im europäischen Geist

Im Vorfeld hatte die Landesregierung im Dezember 2022 grünes Licht gegeben für die Eigentumsregelung der Europahütte (LPA hat berichtet), in der die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien mitten durch die Gaststube verläuft. "Mit der Begründung eines gegenseitigen Miteigentums setzen wir ein starkes Zeichen für die Überwindung von Grenzen im Sinne der europäischen Integration", betonte Kompatscher: "Zudem ermöglichen wir damit den künftigen Neubau der Schutzhütte, der den Anforderungen in punkto Energieautonomie und Klimaschutz gerecht werden soll." 

"Das derzeitige Schutzhaus ist komplett sanierungsbedürftig. Hinzu kommen geologische Verschiebungen des Untergrundes, die aufgrund der Veränderung des Permafrostbodens zu verzeichnen sind. Mit der heutigen Vertragsunterzeichnung kommen wir dem Ziel, den Ersatzbau in die Wege zu leiten, ein gutes Stück näher", unterstrich Sektionsvorsitzender Tschochner, der auf die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit verwies. 

"Unsere Schutzhütten sind ein Aushängeschild für Südtirol, sie sind wichtige alpine Stützpunkte für Wanderer und Bergsteiger und somit im öffentlichen Interesse", ergänzte Hochbau- und Vermögenslandesrat Massimo Bessone: "Damit auch die Europahütte diese Funktion weiterhin gut erfüllen kann, wurden nun die vermögensrechtlichen Voraussetzungen geschaffen."

Die Landshuter Europahütte

Die Europahütte liegt auf 2693 Metern Seehöhe zwischen dem Südtiroler Pfitsch- und dem Tiroler Vennertal in den Zillertaler Alpen. Ursprünglich unter dem Namen Landshuter Hütte bekannt, war sie 1899 von der Sektion Landshut des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins erbaut worden. Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges verläuft die Staatsgrenze zwischen Österreich und Italien mitten durch das Schutzhaus. Im österreichischen Teil ist die Sektion Landshut des DAV der Eigentümer, der auf italienischem Staatsgebiet liegende Teil der Europahütte gehört dem Land Südtirol. Beide Eigentümer haben im Oktober 2020 ein Einvernehmensprotokoll zur künftigen Führung und zum Neubau des Schutzhauses abgeschlossen. Um dieses umzusetzen, wurde im August 2022 die Stiftung Europahütte gegründet, in der das Land Südtirol, das Land Tirol und die Sektion Landshut des Deutschen Alpenvereins zusammenarbeiten (LPA hat berichtet).


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LPA/mpi