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#Bilanz18_23 (2/4): Landschaft als Lebensgrundlage sichern

Mit dem Landesgesetz Raum und Landschaft wurde der Landschaftsschutz neu ausgerichtet. In ihrer Bilanz-Pressekonferenz informierte Landesrätin Hochgruber Kuenzer über gesetzte und anstehende Schritte.

Um aufzuzeigen, wie wichtig der sparsame Umgang mit Landschaft und Boden in Südtirol ist, nannte Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer beim Mediengespräch zum Ende der Legistlaturperiode heute (3. Juli) in Bozen einige Zahlen: "Nur 3,7 Prozent der Fläche Südtirols sind noch als Siedlungsfläche nutzbar, während 1,8 Prozent bereits genutzt und 94,5 Prozent nicht nutzbar sind“, so die Landesrätin. "Unsere Lebensqualität hängt jedoch maßgeblich von einer intakten Landschaft und Natur ab. Sie zu schützen und zu pflegen ist daher ein großer Wert." Verschiedene Maßnahmen seien daher in der vergangenen Legislaturperiode umgesetzt worden, um produktive Landschaft zu erhalten und um Landschaft als Lebensgrundlage zu sichern.

Schutzgebiete Ausdruck der Südtiroler Autonomie

Südtirol zählt sieben Naturparke, die insgesamt circa 125.000 Hektar umfassen. Hinzu kommt der Nationalpark Stilfserjoch mit rund 53.000 Hektar. "Knapp ein Viertel – rund 24 Prozent – der Südtiroler Landesfläche sind Schutzgebiete", betont Hochgruber Kuenzer. 1.498 Quadratkilometer sind Natura 2000-Gebiete in Planungsinstrumenten. Die sieben Naturparks waren zwischen 1974 und 1988 auf der Grundlage des Landschaftschutzgesetzes von 1970 eingerichtet worden: Schlern-Rosengarten (1974), Texelgruppe (1976), Puez-Geisler (1978), Fanes-Sennes-Prags (1980), Trudner Horn (1980), Drei Zinnen (1981) und Rieserferner-Ahrn (1988). Der Südtiroler Anteil des Nationalparks Stilfserjoch wird seit 2016 vom Land Südtirol verwaltet.

Alles ist Landschaft: Gesamte Landschaft aufwerten

Mit dem Landesgesetz Raum und Landschaft wurde der Bereich Landschaftsschutz neu ausgerichtet. "Während es in der Vergangenheit um das Unterschutzstellen von besonders schutzwürdiger Landschaft – wie Biotope, Trockenrasen, Naturparke – ging, ist nun die Landschaft im Sinne der Europäischen Landschaftskonvention als Ganzes zu betrachten", hob Landesrätin Kuenzer hervor. Die Herausforderung bestehe darin, nach neuen Ausrichtungen zu suchen und ein Bewusstsein für die "ganze Landschaft" zu schaffen, erklärte die Landesrätin. "Wir haben den Auftrag, unsere Landschaft langfristig zu sichern." Wie dies gelingen kann, erläuterte im vergangenen März die internationale Fachtagung "Destination Landschaft – Sichern wir unsere Lebensgrundlage". Organisiert vom Ressort Raumentwicklung, Landschaft und Landesdenkmalamt, stellte sie die Landschaft als Lebensgrundlage und ihre nachhaltig produktive Nutzung für die Lebensmittelproduktion, für Freizeit und Almwirtschaft in den Mittelpunkt.

Antrag des Dreierlandtags umsetzen

Damit sei die Umsetzung des Antrags "Aktive Umsetzung der EU-Strategie Green Deal/Neue Methoden entwickeln um Landschaft als Lebensgrundlage langfristig zu sichern", den der Dreierlandtag im Oktober 2021 angenommen hatte, in dieser Legislaturperiode in Angriff genommen worden, erklärte Landesrätin Hochgruber Kuenzer. In der Folge habe das Ressort Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalpflege gemeinsam mit dem Südtiroler Gemeindenverband die "Strategie Landschaft Südtirol" erarbeitet, die das neue Landesgesetz "Raum und Landschaft" fachlich begleitet.


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LPA/mpi