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Prävention, Intervention, Versicherung: Schweizer Modell vorgestellt
Das Schweizer Schutzsystem aus Prävention, Intervention und Versicherung ist einzigartig: Der Direktor der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen hat es am 22. September in Bozen vorgestellt.
Mit den Kantonalen Gebäudeversicherungen verfügt die Schweiz über ein weltweit einzigartiges System zum Schutz vor großen Schadensereignissen. Es fußt auf dem Prinzip der Solidarität und umfasst die Prävention zur Verhinderung von Schäden, die Intervention bei Schadenereignissen und die Versicherung. Wie das System im Detail funktioniert und was man in Südtirol davon lernen kann, war am heutigen Freitag (22. September) Gegenstand eines Gesprächs mit Michael Wieser am Sitz der Agentur für Bevölkerungsschutz in Bozen. Seit dem 1. Juli dieses Jahres leitet der Ingenieur und Ökonom die Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen mit Sitz in Bern in der Schweiz.
"Zu den Aufgaben der Kantonalen Gebäudeversicherungen gehören die Prävention zur Verhinderung von Schäden, die Intervention bei Schadenereignissen und die Versicherung. Diese drei Bereiche bilden ein bewährtes Schutzsystem", berichtete Direktor Wieser. Am Sitz der Agentur für Bevölkerungsschutz in Bozen hat er sich mit dem für Bevölkerungsschutz zuständigen Landesrat und dem Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger getroffen. "Wir haben uns einerseits über dieses Erfolgsmodell informiert und andererseits den Umgang mit vermögensrechtlichen Schäden analysiert", fasste Direktor Unterweger zusammen.
Weltweit einzigartiges solidarisches System
"19 Kantonale Gebäudeversicherungen arbeiten in einem solidarischen System eng zusammen, um einen großen Teil der Schweiz zu schützen", erläuterte der Direktor der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen auch im anschließenden Pressegespräch: "Die Gebäudeversicherungen handeln nicht gewinnorientiert. Vielmehr ist unser Geschäftsmodell darauf ausgerichtet, auch sehr große Schadensereignisse bewältigen zu können."
Dieses weltweit einzigartige System funktioniert nach dem Prinzip der Solidarität: Die Gebäudeversicherungen versichern in ihren Kantonen alle Gebäudeeigentümer und Gebäudeeigentümerinnen automatisch, sodass diese einen umfassenden Versicherungsschutz erhalten. Unabhängig von der Risikogefährdung des Gebäudes bleibt die Prämienhöhe im jeweiligen Kanton gleich tief. Der Deckungsbereich der versicherten Schäden ist praktisch unbegrenzt. Als Dachverband vertritt die Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen die Interessen der Kantonalen Gebäudeversicherungen national und über die Schweizer Landesgrenzen hinaus. Mit der Einbindung der Politik und anderer Interessensgruppen werden die Gemeinschaftsorganisationen gestärkt.
Abschluss einer Gebäudeversicherung in den meisten Kantonen obligatorisch
Die 19 öffentlich-rechtlichen Kantonalen Gebäudeversicherungen in der Schweiz versichern 2,3 Millionen Gebäude gegen Feuerschäden und Schäden durch Naturereignisse, etwa durch Hagel, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen oder Überschwemmung. Das Versicherungskapital beträgt rund 2500 Milliarden Schweizer Franken. Bezogen auf die ganze Schweiz entspricht dies einem Gebäudeanteil von rund 85 Prozent. In der Schweiz ist der Abschluss einer Gebäudeversicherung in den meisten Kantonen der Schweiz obligatorisch. "Die Bereiche Prävention, Intervention und Versicherung ergänzen einander zum Vorteil der Versicherten: Die Wechselwirkungen des Schutzsystems führen zu einem ausgesprochen günstigen Schadensverlauf. Dies kommt den Versicherten in Form von vorteilhaften Prämien und guten Leistungen zugute", erläuterte der Direktor der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen: "Unsere Versicherung ist eine Solidargemeinschaft und beschränkt sich auf die Gebäude als Schutzhülle, es ist eine Pflichtversicherung in 19 von 26 Kantonen, und zwar von Baubeginn an."
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LPA/mac