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Rückblick auf Sturmtief: Was nach Vaia geschah und noch zu tun ist

Ende Oktober 2018 traf das Sturmtief Vaia Südtirol und verursachte Schäden auf einer Waldfläche von rund 6.000 Hektar - die Aufräumarbeiten waren erfolgreich, dennoch sind die Schäden noch spürbar.

Es ist nun bereits fünf Jahre her, seit das Strumtief Vaia über das Land zog, Landeshauptmann Arno Kompatscher den Notstand ausrief und Forstlandwirtschaftslandesrat Arnold Schuler gemeinsam mit dem Landesforstkorps schnell reagieren musste. "Die Zusammenarbeit bei den Aufräumarbeiten verlief zügig und effizient", erinnert sich Schuler in seiner heutigen (27. Oktober) Bilanz.

1,7 Prozent des Waldes betroffen

Die gesamte betroffene Fläche erstreckte sich auf etwa 6000 Hektar. Das entspricht 1,7 Prozent der gesamten Waldfläche in Südtirol. Um einen sicheren Zugang zu den beschädigten Gebieten zu gewährleisten, mussten viele Forststraßen wiederhergestellt und angepasst werden. Der Landesrat erklärt, dass für "die insgesamt 370 Projekte 12,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden sind." In einem zweiten Schritt waren auch Projekte zur Wiederherstellung der Schutzfunktion der Wälder notwendig, die insgesamt 3,5 Millionen Euro kosteten. Weitere 10 Millionen Euro wurden in Projekte zur Aufforstung und Erhaltung der Schutzfunktion investiert. Die Forstgärten des Landes erhöhten die Produktion von Setzlingen zur Aufforstung der gerodeten Flächen auf 2,5 Millionen Forstpflanzen in den letzten fünf Jahren.

Hilfe für die Waldbesitzer

"Der Sturm hat mehr als 3000 Waldbesitzer in 91 Gemeinden getroffen", berichtet Schuler. In kurzer Zeit wurden Beihilfemaßnahmen zur Unterstützung der Waldbesitzer aktiviert. Lagerflächen für das durch den Sturm gefällte Holz wurden eingerichtet und Schulungen zur sicheren Holzverarbeitung organisiert. "In den vergangenen Jahren wurden insgesamt 23,8 Millionen Euro für die Aufarbeitung des durch Vaia beschädigten Holzes ausgezahlt", informiert der Landesrat.

Auf Vaia folgten zwei Schneestürme und der Borkenkäfer

Die Aufräumarbeiten verliefen vorbildlich, jedoch verursachten Wind und Schneedruck weitere Schäden in den Wäldern und es folgten größere Schwierigkeiten mit dem Borkenkäfer. "Schauen wir in unsere Nachbarregionen, so sehen wir ganz andere Szenarien", bemerkt der für die Forstwirtschaft zuständige Landesrat. Dennoch habe der massive Borkenkäferbefall auch Südtirols Wald sehr geschwächt: "Schätzungsweise beträgt die betroffene Borkenkäferfläche derzeit rund 10.000 Hektar."

Maßnahmen zur Eindämmung weiterhin dringend notwendig

Es sind weiterhin sämtliche Schritte zur Reduzierung der Borkenkäferpopulation erforderlich. Dazu gehören die rechtzeitige Entfernung und das Entrinden von frisch gefälltem Holz, die frühzeitige Identifizierung und das Entrinden von neu befallenen Bäumen sowie das Schälen von Fangbäumen. Das Land hat dafür Unterstützungsmaßnahmen für die Waldbesitzerinnen und -besitzer bereitgestellt (abrufbar im Bereich Naturgefahren unter "Förderungen und Unterstützungen" auf der Internetseite des Landes Südtirol).

"In der Hoffnung auf bessere Jahre für unsere Wälder, möchte ich allen Akteuren im Forst- und Holzbereich für ihre hervorragende Arbeit und ihr enormes Engagement bei ihren Bemühungen zur Eindämmung der negativen Auswirkungen des Borkenkäfers danken", sagt Landesrat Schuler und erklärt, dass das Land in den letzten Jahren über 100 Millionen Euro in die Wiederinstandsetzung der Wälder investiert hat und an weiteren Maßnahmen, auch zur Unterstützung der Waldbesitzerinnen und -besitzer, arbeitet.


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LPA/np