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Nachhaltige Mobilität: Gemeinden spielen zentrale Rolle

In einer Fachtagung in Bozen ging es heute Vormittag (30. November) um Richtlinien und Maßnahmen im Mobilitätsbereich. Im Mittelpunkt standen nachhaltige Mobilitätslösungen auf Gemeindeebene.

Wenn es um die nachhaltige Mobilität geht, spielen die Gemeinden eine zentrale Rolle. Denn vor Ort wird entschieden, ob ein Rad- oder Gehweg gebaut wird und welche Bushaltestellen benötigt werden. Im Rahmen einer von der Südtiroler Transportstrukturen AG - STA organisierten Fachtagung wurde heute (30. November) den Entscheidungsträgern auf Gemeindeebene das notwendige Werkzeug mit auf den Weg gegeben, um nachhaltige Mobilitätslösungen für die eigene Gemeinde treffen zu können.

Mobilität auf Gemeindeebene

"Wenn wir bedenken, dass rund 54 Prozent der Alltagswege weniger als fünf Kilometer ausmachen, wird deutlich, welche Rolle den Gemeinden bei der Gestaltung der Mobilitätsinfrastrukturen zukommt", sagt Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider. Umso wichtiger ist es, dass sich Entscheidungsträger laufend informieren und sich Best-Practice-Beispiele anschauen, die sich andernorts bereits bewährt haben.

Mobilität über die Gemeindegrenzen hinaus

Wird der Blick über die Gemeindegrenzen hinausgeworfen, so spielen in Sachen nachhaltiger Mobilität die öffentlichen Verkehrsmittel – und insbesondere die Eisenbahn – eine zentrale Rolle. "Wir wollen bis 2040 den Individualverkehr um rund ein Viertel verringern und gleichzeitig die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel um 70 Prozent steigern. Voraussetzung dafür ist, dass diese Verkehrsmittel verlässlich und zeitlich konkurrenzfähig sind", sagt Joachim Dejaco, Generaldirektor der STA . Aus diesem Grund stünden im Eisenbahnbereich derzeit große und wichtige Projekte an: Ausbau der Meraner Bahnlinie und der Pustertalbahn, Realisierung des Virgltunnels und Bau der Riggertalschleife.

Projekt "Tempo 30"

Ein anschauliches Beispiel aus den Gemeinden lieferte Andrea Colombo, Projektmanager und ehemaliger Mobilitätsstadtrat von Bologna. Dort wurde heuer das Projekt "Bologna Città 30" umgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Verkehrsmaßnahme, die die Höchstgeschwindigkeit im Ortsbereich auf 30 Stundenkilometer beschränkt. "Es hat sich gezeigt, dass mit dieser Maßnahme die Verkehrssicherheit für alle, insbesondere der Fußgänger und Radfahrer, deutlich erhöht werden konnte", sagt Colombo. "Gleichzeitig werden weniger Fahrzeugemissionen ausgestoßen und damit die Luftqualität verbessert."

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Einen wichtigen Diskussionspunkt stellten nicht zuletzt die gesetzlichen Rahmenbedingungen dar, die das Land Südtirol im Bereich der nachhaltigen Mobilität vorsieht. So zielt das Gemeindeentwicklungsprogramm laut Carlotta Polo, Direktorin des Landesamtes für Gemeindeplanung, darauf ab, nachhaltige Mobilität zu fördern. Alexander Alber, Direktor des Landesamtes für Infrastrukturen und nachhaltige Mobilität, gab einen Überblick über die neuen technischen Richtlinien für Bushaltestellen. Florian Knollseisen, Direktor des Landesamtes für Straßenbau Nord-Ost, erläuterte hingegen die neuen Straßenbaurichtlinien insbesondere in Hinblick auf die Errichtung von Geh- und Fahrradwegen.


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