Psychische Gesundheit
Wir wissen, wie wir unsere körperliche Gesundheit fördern können, indem wir beispielsweise auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung achten und uns genügend bewegen. Wie können wir aber unsere Seele gesund erhalten? In der Rubrik zur Psychohygiene finden Sie Hinweise und Anregungen, auf sich selbst zu schauen.
Wenn die Seele aus dem Takt gerät …
Genau wie körperliche Krankheiten gehören seelische Krisen oder, im ausgeprägten Fall, psychische Krankheiten zum Leben und können alle treffen. Wie es bei einem Herzinfarkt ankündigende Vorboten gibt, so zeigt auch die Seele Alarmzeichen, wenn ihr Rhythmus aus den Fugen gerät und sie an die Grenze ihrer Belastbarkeit kommt: Gefühle der Leere, innere Unruhe, Angstzustände bis hin zu Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Solche inneren Zustände und Gefühle sind ein Hinweis dafür, dass wir mehr auf uns achten sollen.
Das Streben nach Perfektionismus im Beruf und Privatleben, der Anspruch, verschiedenen Rollen zu entsprechen (wie erfolgreiche Karrierefrau und Supermama, die auch noch liebende Partnerin und brave Tochter ist oder der Vorzeigeschüler, der gleichzeitig noch ein begnadeter Sportler und begabter Musiker sein soll), hohe Erwartungshaltungen an sich selbst, Konflikte in Beziehungen, mit der Familie, im Arbeitsumfeld oder Freundeskreis und Ängste können unser inneres Gleichgewicht aus dem Lot bringen.
Manche Menschen geraten in eine seelische Notlage und benötigen professionelle Hilfe. Ansprechpartner und Dienste, die Krisengespräche und bei Bedarf weiterführende Unterstützung anbieten, Materialien und nützliche Adressen finden Sie auf der Homepage des Südtiroler Sanitätsbetriebes https://www.dubistnichtallein.it/ oder bei der Telefonseelsorge der Caritas .
Seelische Probleme – (k)ein Tabu?!
Darüber sprechen ist hilfreich!
Viele fürchten, dass sie nicht die richtigen Worte für das Ansprechen von seelischen Nöten finden. Betroffene leiden daher oft an Einsamkeit aus Angst vor Ablehnung, wenn sie sich mitteilen; sie sind zumeist erleichtert, wenn das offene Gespräch mit ihnen gesucht wird.
Die nachfolgenden Gesprächseinstiegshilfen sind der Broschüre „Wir reden über alles. Auch über psychische Gesundheit und Krankheiten“ der Gesundheitsförderung Schweiz entnommen und können auf der Seite der Kampagne Wie geht es dir? nachgelesen werden.
Für Angehörige, Freunde und Bekannte:
„Ich mache mir Sorgen um dich, du wirkst in letzter Zeit etwas bedrückt.“
„Es beschäftigt mich, dass du nie mehr an unsere Treffen kommst. Geht es dir nicht so gut?“
„Ich habe das Gefühl, dir geht es nicht so gut im Moment. Magst du heute oder ein andermal mit mir darüber sprechen?“
Für Menschen in Krisensituationen:
“In letzter Zeit fühle ich mich nicht so gut.“
„Mir geht es nicht besonders. Kann ich mal mit dir darüber reden?“
„Ich habe im Moment einige Probleme und es täte mir gut, wenn jemand zuhört.“
Text erstellt von: Psychologin Elisabeth Ramoser
In der Broschüre Psychische Gesundheit - was ist das? finden Sie eine kurze und verständliche Übersicht der häufigsten psychischen Krankheitsbilder wie Burnout, Depression, Angststörung, Aufmerksamkeitsdefizitsstörung, Essstörungen, psychosomatische Störungen oder Dysthymie. Sie beschreibt außerdem die gängigsten Therapieformen und Möglichkeiten der Hilfe und verweist am Ende auf die wichtigsten Anlaufstellen in unserem Land.
Psychohygiene
Wie Sie Ihre seelische Gesundheit pflegen
Wir halten unsere Wohnungen, unsere Wege, unsere Parks sauber, die Körperpflege wie Zähneputzen und Duschen gehören zum täglichen Programm. Nur eines pflegen wir selten mit so viel Hingabe: unsere Psyche.
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