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Zeitzeugen berichten
Johann Moroder: Das Ladinische kehrt zurück
Johann Moroder, Lehrer im Ruhestand, ist 79 Jahre alt und wohnt in St. Ulrich. Nach seiner Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft in Kroatien waren für ihn die Pflege der ladinischen Sprache und der Aufbau eines eigenen Schulsystems für die Ladiner besonders wichtig.
» Laden Sie hier den Film herunter (10 MB)Nach dem Faschismus
und
Nationalsozialismus
war 1946 das erste
Jahr, in dem in Südtirol
wieder das Wort ‚Demokratie‘
fiel. Langsam stabilisierte
sich die Situation. Kriegsgefangene
kehrten zurück, viele gingen wieder regelmäßig
einer Arbeit nach und die wirtschaftliche
Situation besserte sich. Das Ladinische aber
war während der Kriegsjahre fast verschwunden.
Zuerst musste man Italienisch sprechen und
dann Deutsch. Nach dem Krieg sollte man
Deutsch und Italienisch sprechen und in
den ladinischen Schulen gab es deutschen
und italienischen Unterricht. Bei den Ladinern
wuchs aber zunehmend das Bedürfnis
sich für die Erhaltung des Ladinischen einzusetzen
und die Sprache und Kultur an die
eigenen Kinder weiter zu geben.
Nach zahlreichen
Verhandlungen wurde schließlich
eine Lösung für die Sprache in den Schulen
in Gröden und im Gadertal gefunden, mit
der die Ladiner zufrieden waren, und zwar
das paritätische System. Die Kleinen werden
in den ladinischen Schulen in Deutsch und
Italienisch unterrichtet und zusätzlich gibt es
Ladinischunterricht. Diese Sprachregelung
war eine wichtige Errungenschaft für die
Ladiner in der Zeit nach dem Krieg“, erklärt
Moroder.