BUNKER-Buch
Autoren: Josef Urthaler, Christina Niederkofler, Andrea Pozza
244 Seiten, Format 22,5 x 30,0 cm, Klappbroschur im Schuber
ISBN 88-8266-392-2 - VERGRIFFEN
Nicht weniger als 350 Bunker auf Südtiroler Boden sind im Jahr 1999 im Zuge der Abtretung von fast 2.500 Immobilien vom Staat an das Land übergegangen. Es handelte sich dabei um Anlagen, die bis dahin strengster Geheimhaltung unterlagen und damit Teil einer unbekannten Parallelwelt waren. Mit dem Übergang oblag es der Vermögensabteilung, sich ein genaues Bild der Bunker in Südtirol zu machen, sie zu erheben und grundbücherlich eintragen zu lassen. Unter den Bunkern waren zahlreiche Objekte, die architektonisch und historisch hoch interessant waren. So entstand eine Bestandsaufnahme über 20 der herausragenden Strukturen. Die Bestandsaufnahme bildet nun auch das Rückgrat des Buches, das Josef Urthaler, Christina Niederkofler und Andrea Pozza von der Vermögensabteilung des Landes mit der Beratung des Militärexperten Licio Mauro über die Bunker in Südtirol verfasst haben.
Das Buch "Bunker", 244 Seiten, erhältlich im Buchhandel, beleuchtet demnach auch die Geschichte der Verteidigungsanlagen, von ihrer Entstehung als Teil des faschistischen Alpenwalls über die Anpassung im Kalten Krieg bis hin zu ihrer Schließung nach Ende des Ost-West-Konflikts. Genauestens beschrieben werden auch das Verteidigungssystem entlang der Linien an Etsch, Eisack, Drau und Rienz, die technischen und militärischen Aspekte, Ausstattung und Bewaffnung und nicht zuletzt die Aufgaben, die die Bunker in der militärischen Logik übernommen hätten.
Vorwort des Landeshauptmanns Luis Durnwalder
"Aufmarschpläne, Pläne zu Bewaffnung und Verminung, zu Sprengungen wichtiger Verkehrswege – wer einen Blick in die Archive der Militärs wirft und darin auf die Pläne für den Ernstfall blickt, der kann erahnen, was im Grenzland Südtirol los gewesen wäre, wenn der Kalte Krieg in den 60er, 70er oder 80er Jahren ein heißer geworden wäre. Während man Pläne aber ohne weiteres in Schubladen, Kartons oder Archiven verschwinden lassen kann, begegnen wir den steinernen Zeugen dieser Zeit in Südtirol auf Schritt und Tritt. An allen Grenzen – am Brenner genauso wie am Reschen oder in Winnebach – hätte den vorrückenden „Feind“ ein erster Gürtel an Verteidigungs- und Sperranlagen erwartet, etwas weiter die Täler „hinunter“ ein zweiter.
Rund 350 dieser Anlagen sind im Zuge der Abtretungen von Immobilien durch den Staat an das Land übergegangen. Tonnen von wertlosem, seiner Natur nach nahezu unzerstörbarem Stahlbeton könnte man auf einen ersten Blick meinen. Doch ich denke, dass so manch einer dieser Bauten einen zweiten, genaueren Blick verdient. Zum einen, weil sie technisch und architektonisch von einigem Interesse sind, aufwändig getarnt und mit einigem Bemühen kunstvoll in die Landschaft gesetzt. Zum anderen aber auch – und vor allem – weil sie Einblick in eine Zeit gewähren, in der die ständige Angst vor einem Krieg der Welten, der Ideologien, der Supermächte ganz Europa gelähmt hat.
Gerade diesen Einblick wollten wir den Südtirolern nicht verwehren. Vielmehr haben wir uns in der Landesregierung entschlossen, die wichtigsten Anlagen, zu erhalten und in einem zweiten Schritt zugänglich zu machen. Sie finden diese Anlagen auch in der vorliegenden Studie, eingängig beschrieben, detailliert nachgezeichnet, beeindruckend fotografisch belegt. Als Zeugnisse dafür, was hätte sein können, Gott sei Dank aber nie gewesen ist."
Preise und Anerkennungen
Internationaler Grafikpreis für das Bunker-Buch in New York
Nicht nur die Leser scheint das Bunker-Buch der Vermögensabteilung zu überzeugen. Auch die Gestaltung des Buchs ist vom „Type Directors Club“ mit Sitz in New York mit einem Buchdesign-Preis ausgezeichnet worden. Dank des Preises wird das Buch nun eine Reise um die Welt antreten. Die prämierten Werke sind auf Ausstellungen in New York und danach in Kanada, Japan und Europa zu sehen.