Die Selbstbestimmung
Unmittelbar nach Kriegsende forderten die Südtiroler auf zahlreichen Kundgebungen ihr Recht auf Selbstbestimmung ein. Doch nicht nur die Südtiroler gingen auf die Straße: Auch in Wien, Innsbruck, Graz und etlichen anderen österreichischen Städten kam es zu Kundgebungen, bei denen die Rückkehr Südtirols zu Österreich gefordert wurde.
Die Forderung nach Selbstbestimmung und die damit verbundene Grenzverschiebung wurde von den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges allerdings abgelehnt. Sie fürchteten am Vorabend des Kalten Krieges eine Störung des labilen Gleichgewichts zwischen Ost und West.
Im Mai 1946 fiel die Entscheidung der Siegermächte, Südtirol das Selbstbestimmungsrecht zu verwehren und das Land bei Italien zu belassen. Die österreichische Regierung forderte daraufhin, dass zumindest das Pustertal wieder Österreich zugeschlagen werde. Die so genannte Pustertaler Lösung wurde jedoch nicht nur von den Siegermächten, sondern auch von den Südtirolern abgelehnt