Das Landesfunknetz
Damit die gesamte Einsatzkette im Not- oder Katastrophenfall reibungslos funktionieren kann, müssen alle Einsatzkräfte stets auf demselben und aktuellsten Informationsstand sein. Nur so wissen alle, wer was macht, wer wo gebraucht wird und wo welche Hilfsmittel benötigt werden.
Sichergestellt wird diese Kommunikation über das Landesfunknetz, dessen Grundlagen in Südtirol bereits in den 1980er-Jahren geschaffen worden sind. Ursprünglich basierte das Landesfunknetz auf analogen Gleichwellenfunknetzen. Allein der Landesverwaltung standen etwa 25 Betriebsfunknetze zur Verfügung, dazu kamen jene der freiwilligen Hilfsorganisationen (etwa der Feuerwehren).
Seit 2014 läuft nun die schrittweise Umstellung auf ein neues, ausfallsicheres, digitales Landesfunknetz, das auf dem TETRA-Standard (Externer Link) basiert. Es ist dies die weltweit meistverwendete Technologie für Funkkommunikation von Zivilschutz- und Sicherheitsbehörden.
Was zeichnet das TETRA-Landesfunknetz aus?
TETRA-Funkgeräte verfügen über ähnliche Funktionen wie ein Smartphone. Und ähnlich wie ein Mobilfunknetz stützt sich auch TETRA auf ein Netz aus Servern und Basisstationen, die mit den TETRA-Funkgeräten kommunizieren. Die Kommunikation läuft über Radiosignale, die über die Luft übertragen werden. Genutzt wird TETRA vor allem von Einsatzkräften und Rettungsdiensten, von Sicherheitsbehörden und Verkehrsbetrieben. Dies deshalb, weil TETRA gegenüber anderen Funknetzen (auch dem Mobilfunknetz) eine Reihe von Vorteilen bietet. Die wichtigsten sind:
- TETRA ist höchst verlässlich und sichert eine vertrauliche Kommunikation.
- Über TETRA kann reibungslos kommuniziert werden, und zwar auch zwischen unterschiedlichen Organisationen.
- Dank TETRA können Sprachkommunikation und Datenübertragung gleichzeitig ablaufen.
Welche Vorteile hat das TETRA-Landesfunknetz?
Ein TETRA-basiertes Funknetz (Externer Link) ist zuallererst eines: höchst zuverlässig. Diese Zuverlässigkeit ist im Einsatzfall unabdingbar, erschwert ein Kommunikationsausfall ein koordiniertes und damit effizientes Arbeiten doch um ein Vielfaches. TETRA ist zudem überaus schnell. In gerade einmal einer halben Sekunde kann über eines der TETRA-Funkgeräte im Landesfunknetz eine Verbindung zu tausenden anderen Geräten aufgebaut werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass zwei TETRA-Funkgeräte auch direkt miteinander kommunizieren können, ohne das Netz zu nutzen. Dann werden die Geräte gebraucht wie klassische Walkie-Talkies. Und anders als Gespräche im Mobilfunknetz sind Gespräche im TETRA-Netz stark verschlüsselt, können demnach auch nicht ohne die entsprechenden Berechtigungen abgehört werden.
Was kann ein TETRA-Funkgerät?
Weil TETRA-Funkgeräte oft in Extremfällen zum Einsatz kommen, sind sie robust, haben klare Farbdisplay und eine eingebaute GPS-Ortung. Auch können sie einen automatischen Alarm senden, wenn der Benutzer sich verletzt hat, am Boden liegt und sich nicht bewegt. Vom Display ablesen kann man zudem, in welcher Richtung und Distanz sich der aktuelle Gesprächspartner sich befindet – auch dies eine Funktion, die im Einsatzfall die Koordination wesentlich erleichtert.