News
Besondere Baustelle Ilsterner Au für Schulklassen geöffnet
Einblick in die Revitalisierungsarbeiten in der Ilsterner Au an der Rienz im unteren Pustertal bot die Agentur für Bevölkerungsschutz 100 Schülerinnen und Schülern.
Die Ilsterner Au an der Rienz zwischen Vintl und St. Sigmund war vor Beginn der Bauarbeiten im Februar vergangenen Jahres einer der letzten verbliebenen Auwald-Standorte des unteren Pustertales, wenn auch in stark degeneriertem Zustand. Nun sind die Revitalisierungsarbeiten zur Wiederherstellung dynamischer, auwaldfreundlicher Verhältnisse im Biotop großteils abgeschlossen, berichten Kathrin Blaas und Peter Hecher von der Agentur für Bevölkerungsschutz. Kürzlich konnten an die 100 Schülerinnen und Schüler von Mittelschulen von Vintl und Bruneck und der Grundschule Kiens an verschiedenen Stationen wesentliche Aspekte dieser Revitalisierungsarbeiten vertiefen.
Umweltschutz und Hochwasserschutz
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereichs Wildbachverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz zeigten die Entwicklungen der Ilsterner Au anhand von Fotos auf und erklärten mit einem Lernspiel die Vorteile naturnaher Flussläufe für Umweltschutz und Hochwasserschutz. Zudem wurde dargestellt, wie durch Geländemodellierung die Voraussetzung für einen vitalen Auwald mit Feuchtflächen geschaffen wurde. Bis sich der Auwald-typische Lebensraum voll entwickelt, braucht es noch Zeit. Die Schülerinnen und Schüler leisteten Starthilfe, indem sie gemeinsam mit dem Forstinspektorat Bruneck und der Forststation Kiens Auwald-Gehölze pflanzten.
Besonders bedrohte Tiere standen im Mittelpunkt der Station des Vereins Herpeton: Amphibien verbringen einen Teil ihres Lebens im Wasser und sind daher auf Feuchtflächen angewiesen. Nass wurde es bei der Station des Amtes für Jagd und Fischerei: In wassergefüllten Becken und Wannen wurden aus der Rienz gefangene Insektenlarven und Fischarten vorgestellt, auch gab es eine kurze Erklärung zur Elektroabfischung.
Umweltausgleichmaßnahme
Das 2,8 Millionen Euro teure Projekt zur Revitalisierung der Ilsterner Au ist eine Umweltausgleichmaßnahme, die für den Ausbau der Pustertalerstraße von Natz-Schabs über Mühlbach bis Vintl auferlegt und vom Amt für Straßenbau Nord-Ost beauftragt wurde. Eine Gruppe von Biologen und Ingenieuren hat gemeinsam das Projekt ausgearbeitet, um die Gebietsentwicklung hin zu einem vitalen Auwald-Lebensraum anzustoßen. Umgesetzt wurden die Arbeiten von der Agentur für Bevölkerungsschutz, Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost. Beteiligt sind weiters die Landesämter für Gewässerschutz, Landschaftsökologie und Jagd und Fischerei. Vertreter dieser Ämter sowie von Umweltschutzverbänden (u.a. Naturtreff Eisvogel und hyla) und des Fischereivereins Eisacktal leisteten ökologische Baustellenbegleitung.
mac