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Hochwasser: Zwei Evakuierungen und eine gesperrte Bahnlinie
Die Situation am Abend nach Überschwemmung in Klausen und Gefahr in Neumarkt: An beiden Orten wurden Bürger evakuiert, die Eisenbahnlinie im Eisacktal ist gesperrt.
Nach einem angespannten Sonntag (30. August) hat die Agentur für Bevölkerungsschutz um 19 Uhr einen kurzen Rückblick und eine Bestandaufnahme vorgenommen. Demnach bleibt die Lage scwhierig. Bei Branzoll, Neumarkt und Salurn steigen die Pegelstände noch leicht. Hier werden die kommenden fünf bis sechs Stunden entscheiden. Das Problem ist hier weniger die Höhe der Welle als die Belastbarkeit der Dämme.
Am Nachmittag hatte die Agentur für Bevölkerungsschutz zwei Zivilschutzwarnungen verschickt. So war in der Stadt Klausen der Eisack über die Ufer getreten. Teile der Bevölkerung wurden evakuiert, die Bevölkerung war aufgerufen, die öffentlichen Straßen und Plätze zu verlassen und sich in die höher gelegenen Stockwerke zu begeben.
Auch in der Gemeinde Neumarkt war ein Dammbruch und Überflutungen mit Gefahr für die Bevölkerung vorhergesagt. Daher wurden über 320 Personen aus der Zone mit folgenden Straßen evakuiert: Bahnhofstraße, St.-Rochus-Weg, Neugasse, Untere Inselstraße, Obere Inselstraße, Josef-Maria-Pernter-Straße, Handwerkerzone Süd und Handwerkerzone Nord. Zur Verfügung stand dabei auch die Turnhalle der deutschsprachigen Mittelschule von Neumarkt. Letztlich wurden im Unterland lediglich kleinere Abschnitte des Radweges überschwemmt.
Alle zu Evakuierenden waren aufgerufen, Wertgegenstände, Lebensmittel, Elektrogeräte, Bekleidung und Wäsche in höher gelegene Stockwerke zu bringen, vor dem Verlassen des Gebäudes Fenster und Türen zu schließen sowie Strom und Gas abzuschalten. Weiters ist die Bevölkerung aufgerufen, auf die Anweisungen der Einsatzkräfte zu achten.
Bahn- und Straßen in Eisacktal und Unterland gesperrt
Schwierig bleibt die Situation für den Verkehr, besonders im Eisacktal: An der – wie berichtet - gesperrten Staatstraße bei Atzwang wird weiterhin gearbeitet. Es ist noch unklar, wann sie wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.
Gesperrt ist aufgrund des Hochwassers in Klausen seit rund 16 Uhr auch die Bahnlinie, wie die Südtiroler Transportstrukturen AG STA mitteilte. Angesichts der Straßensituation und aufgrund der Überlastung der Autobahn gestalte sich die Organisation des Schienenersatzverkehrs sehr schwierig. Laut Information des Bevölkerungsschutzes verkehren Ersatzbusse.
Im Unterland dagegen ist die Brennerautobahn A22 betroffen: Sie ist von Bozen Süd bis San Michele im Trentino gesperrt. Unter genauester Beobachtung stand wegen teils sehr kritischer Situation zwar auch die Bahnlinie im Unterland, letztlich konnte eine Sperre aber vermieden werden.
Starke Niederschläge fordern Feuerwehren
Zwischen dem 29. und 30. August wurden bisher rund 400 Einsätze gezählt, dabei standen und stehen noch immer über 3000 Feuerwehrleute im Einsatz. Mit 150 Freiwilligen Feuerwehren hat es damit knapp 50 Prozent aller Freiwilligen Feuerwehren in Südtirol betroffen. Fünf Bezirkseinsatzzentralen sowie die Landeseinsatzzentrale waren und sind weiterhin besetzt. Die Zentralen haben die Freiwilligen Feuerwehren bei der Abwicklung der Einsätze und Koordinierung der Maßnahmen unterstützt. Den ganzen Tag im Einsatz waren ebenso die Techniker der Wildbachverbauung, Forstbehörde und des Straßendienstes.
LPA/fgo/gst